Leben, wohnen und arbeiten in der Gemeinde Unterwellenborn

27 Vorstellung der einzelnen Ortsteile Der Doppelname wurde 1951 der Einfachheit halber abgelegt. Am 21. Februar 1125 wurde Unterwellenborn erstmals urkundlich als „Wellinginborn“ erwähnt. Der Ort ist eine fränkische Siedlung, die als Angerdorf westlich der Nikolaikirche bestand. Die Bezeichnung „born“ für eine Trinkwasserquelle weist auf den Standort einer Sied- lung in der Nähe eines Brunnens hin. Dieser befand sich an der Stelle des großen Teiches bei Oberwellenborn und wurde von Fuhrleuten, die auf der Nürnberger-Leipziger Handelsstraße dahin zogen, als Raststätte und Tränke für ihre Tieregenutzt. Abgeleitet vom Namen des Erbauers nannte man die zwei nahe angesiedelten Orte „beim Brunnen des Willigis“. 1349 wird der Ort im Lehnsbuch Friedrich des Strengen „in inferiore Weldigenborn“ (in Niederwellenborn) ge- nannt. 1381 ist die Bezeichnung „nidern Weldigenborn“ (unterhalb des Brunnens) die Grundlage für den heutigen Ortsnamen. Ein Kleinod von Unterwellenborn ist die Nikolaikirche. Die romani- sche Taufkapelle mit den etwa 900 Jahre alten Originalfresken ist der älteste bauliche Zeitzeuge des Ortes. Der Flügelaltar stammt aus der Saalfelder Schnitzschule des Valentin Lendenstreich. Besonders wert- voll ist die 1744 von dem Orgelbaumeister Johann Heinrich Scherff aus Pößneck erbaute und 1994 restaurierte Barockorgel. Röblitz liegt 500 Meter südlich der Heide und 250 Meter ü. NN. Es ist slawischen Ursprungs und wurde als „Robelitz“ im Jahre 1279 erstmals genannt. Typisch ist die Doppeldorfanlage mit dem oberen Rundling im Win- kel um die Kirche und dem unteren Rundling mit Edelhof um den Dorfteich. Der Ortsname kann mit „Roubilice“ = Holzschlag oder „Rob“ = Knecht, also der Ort, wo Holzknechte wohnen und Holz ein- schlagen, gedeutet werden. Den Dorfkern bildet die Kirche, die mit einer 5 Meter hohen und 1,5 Meter breiten Wehrmauer umgeben ist. Ein kleines Kulturdenkmal ist der Edelhof. 1635 von der Adelsfamilie von Crobitz erworben, wird er von den heutigen Besitzern liebevoll saniert und einmal im Jahr für interessierte Besucher geöffnet. Mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecken Gera-Saalfeld-Eichicht im Jahre 1872 und der Erweiterung des Erzbergbaus im Kamsdorfer Revier waren die Voraussetzungen für die Errichtung des Eisenwerkes Maximilianshütte in der Röblitzer Flur gegeben. Dies war der Beginn der industriellen Entwicklung in Röblitz und Unterwellenborn, der bis heute anhält. VORSTELLUNG DER EINZELNEN ORTSTEILE

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