Seite 35 - Bauen, Sanieren & Energiesparen

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Energetische
Sanierung
Was heutzutage eine große Rolle spielt ist die Frage, wie ein Wohnhaus
so renoviert werden kann, dass es mit möglichst geringem Energie-
aufwand betrieben werden kann. Sogar per Gesetz – nämlich durch
die Energieeinsparverordnung – wird vorgeschrieben, energiesparende
Maßnahmen einzuleiten. Bei einer Sanierung richtet sich deshalb das
Hauptaugenmerk auf die Dämmung, damit so wenig Heizenergie wie
möglich verschwendet wird.
Dabei kann bei alten Häusern, die oft Unmengen von Heizenergie
schlucken, der Verbrauch auf drei bis vier Liter im Jahr pro Quadrat-
meter gesenkt werden. Eine funktionstüchtige Wärmedämmung ist die
größte Energieeinsparmöglichkeit: Sie sorgt nicht nur für ein behagli-
Die
Außendämmung
Info:
Eine luftdichte Gebäudehülle trägt in hohem Maße zur Energieein-
sparung bei. Mit dem sogenannten „Blower-Door-Test“ können Sie Ihr
Gebäude auf Schwachstellen überprüfen und diese gegebenenfalls mit
der entsprechenden Maßnahme beseitigen.
Es gibt verschiedene Methoden der Außendämmung, wie zum Beispiel
ein Wärmeverbundsystem, bei dem die massive Außenwand aus Stein
oder Ziegel zusätzlich mit einer Wärmedämmung – zum Beispiel in Form
von Dämmstoffplatten – ausgestattet wird, oder auch eine dreischalige
Außenwand, die in einem Zwischenraum der Massivwand über eine
Kerndämmung verfügt.
Hochwirksam ist auch eine sogenannte Vorhangfassade, weil sie die
Funktionen Wärmeschutz und Witterungsschutz konstruktiv trennt.
Bei der vorgehängten Fassade wird von außen nach innen unterschieden
in: die Bekleidung (Wetterschale), die Hinterlüftung (Luftschicht), die
Wärmedämmung und die an der Hauswand verankerte Unterkonstrukti-
on (Latten- oder Metallkonstruktion).
Die Dämmschicht wird so in die Unterkonstruktion eingebracht, dass
zwischen Dämmung und Außenhaut ein zwei bis vier Zentimeter breiter
Luftraum bleibt. Dieser Spalt genügt, um Feuchtigkeit schnell abtrocknen
zu lassen oder abzuführen. Lüftungsschlitze an den Ober- und Untersei-
ten der Vorhangfassade begünstigen diesen Effekt. Die Vorhangfassade
hat zwei Vorteile: Sie ist schnell montiert und hält lange, in der Regel
mehr als 30 Jahre. Einige Experten sprechen vom „System mit der ge-
ringsten Schadenshäufigkeit“. Grundsätzlich eignet sich die vorgehängte
hinterlüftete Fassade für jeden Sanierungstyp.
Die Unterkonstruktion (Holz oder Aluminium) kann an jeder Wand befes-
tigt werden, auch an solchen, die als nur schwach belastbar eingeschätzt
werden. Allerdings ist die Vorhangfassade teurer als ein Wärmedämm-
Verbundsystem.
ches Raumklima und körperliches Wohlbefinden, sondern auch für eine
intakte Wärmeregelung. Die Dämmung muss dabei dafür sorgen, dass
die Wärme im Winter gespeichert wird und im Sommer abgehalten wird.
Außerdem soll sie extreme Wärmeschwankungen und das Eindringen
von Feuchtigkeit verhindern.
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