Bürger-Informationsbroschüre der Stadt Waldershof

Geschichtlicher Überblick 4 Lang, lang ist´s her: Im Zeitraffer von der ersten urkundlichen Erwähnung bis heute Alles beginnt offiziell im Jahre 1263 . Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes „Waltershove“ ist datiert vom 1. Juli 1263. Im Kopialbuch des Klosters Waldsassen, das im Hauptstaatsarchiv in München auf- bewahrt wird, befindet sich eine Urkundenabschrift in lateinischer Sprache, aus der hervorgeht, dass Landgraf Friedrich von Leuchten- berg (bei Weiden /Opf.) mit Einwilligung seines Bruders Gebhardt das Eigentum an seinem Schloss Waldershof dem Kloster Waldsassen übertrug. Abt Nikolaus IV. vom Kloster Waldsassen, verlieh Waldershof schon stadtähnliche Privilegien. Das Schloss wurde um das Jahr 1100 erbaut und bildete den Ausgangspunkt für die Besied- lung des Ortes. Schloss und Markt blieben bis zur Säkularisation 1802 Eigentum des Klosters Waldsassen, die Stadt wurde Teil Bayerns, das 1806 zum Königreich erhoben wurde. Mit der Urkunde vom 2. Februar 1463 gewährte Abt Nikolaus IV. von Waldsassen der Ortschaft die Marktrechte und verlieh ihr ein Siegel, das das Wappen zeigt: In Silber eine rote Zinnenmauer, über der nebeneinander drei grüne Nadelbäume aufwachsen. Handwerk und Gewerbe gaben den Menschen jahrhundertelang Arbeit und Brot. Durch den Eisenbahnbau 1875 kamen Arbeiter mit Familien aus ganz Bayern, zum Teil aus Italien und auch aus Böh- men nach Waldershof. 1878 wurde die Post- und Bahnexpedition Waldershof an der Strecke Nürnberg – Marktredwitz eröffnet. Der Eisenbahnbau erwies sich auch in Waldershof als Initialzündung für die Industrialisierung. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein standen in Waldershof als wichtigster gewerblicher Erwerbszweig neben der Landwirtschaft die Tuchmacherei und Hausweberei in hoher Blüte und gaben der Einwohnerschaft wenn auch nicht allzu lohnenden so doch ausreichenden Verdienst. Als jedoch in der zweiten Jahrhunderthälfte im Zuge der Industrialisierung die großen Fabrikwebereien entstanden, da war der Konkurrenzkampf mit der Maschine für die Handwerker aussichtslos geworden. Die Not war groß und die Weber mussten sich um andere Erwerbsmöglichkeiten umsehen. Diese fanden sie aber erst nach und nach, als gegen Ende des 19. Jahrhunderts in der Nordostecke Bayerns, namentlich auch in der benachbarten Stadt Marktredwitz, eine reiche Textil- und Geschichtlicher Überblick Das Rathaus Waldershofer Schloss © Heinz Hofmann © Heinz Hofmann

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=