Stadt Waldheim Informationsbroschüre

Waldheim Im Jahre 1198 erstmals urkundlich erwähnt, entstand die Stadt Waldheim an der alten Salzstraße von Halle nach Böhmen. Die Haupterwerbsgebiete waren die Landwirtschaft, die Webereiund Tuchmacherei. Waldheim entwickelte sich schnell, das war der günstigen Lage am Fluss und dem Schutz durch den befestigten Gutsherrensitz zu verdanken. Die Besitzer wechselten häufig und es wurden viele Umbauten vorge- nommen. Nachdem das entstandene Schloss nicht mehr als Wohnsitz genutzt wurde, verwandelte man es zu einem Kloster für Augustinermönche, das bis 1549 bestand. Nach der Auf­ lösung des Klosters erwarb Kurfürst Christian I. das Anwesen, mit der Absicht, es als Jagdschloss auszubauen. Er starb 1591 und der Besitz ging an seine Frau, die die Baupläne fortsetzen ließ. Nach ihrem Tod wechselte der Besitzer. Der folgende 30jährige Krieg verschonte auch Waldheim nicht und die Stadt verarmte durch die Kriegsfolgen und auch das Schloss verfiel. Viele Menschen hatten kein Zuhause und zogen bettelnd und stehlend herum. Abhilfe schaffte Kurfürst August der Starke, der das Schloss 1716 zu einem Zucht-, Armen- und Waisenhaus umbauen ließ. Seit 1830 dient es nur noch als Strafvollzugs- anstalt. Waldheim hat damit die älteste Justizvollzugsanstalt Deutschlands mit einer über 300jährigen Geschichte, die heute im JVA-Museum dargestellt wird. Der Besuch des Museums ist nach vorheriger Anmeldung in der JVA möglich. Im Frühjahr 1812 kamen Franzosen mit ihren Verbündeten auf ihrem Marsch durch Waldheim. Ein Jahr später strömten die geschlagenen Verbände zurück. Napoleon konnte noch einmal die verbündeten Russen und Preußen zurückdrängen. Unser Gebiet wurde zum Hauptkriegsplatz und bei Gersdorf kam es am 5. Mai 1813 zu einem blutigen Gefecht. Napoleon quartierte sich in Waldheim beim Tuchmacher Riehle am Niedermarkt Nr. 8, unserem heutigen Stadt-und Museumshaus, ein. Das Kornhaus diente vorübergehend als Lazarett. Historische Ansicht von Waldheim Waldheim – aus der Geschichte 7