Bürgerinformationsbroschüre der Gemeinde Warthausen

Der ZTN-Süd mit Sitz in Warthausen ist ein öffentlich-rechtlicher Zweckverband, dem 23 Landkreise und die Stadtkreise Ulm und Freiburg angehören. Das Verbandsgebiet umfasst ca. 60% der Fläche von Baden-Württemberg und reicht von den Landkreisen Heidenheim, Göppingen, Esslingen, Böblingen, Calw und Rastatt im Norden bis zu den Landkreisen Ravensburg, Bodenseekreis, Konstanz, Waldshut und Lörrach im Süden. Gesetzliche Aufgaben Unsere Aufgabe ist die umweltfreundliche und wirtschaftliche Entsorgung von tierischen Nebenprodukten (Tierkörper und Schlachtabfälle) der Kategorien 1 und 2 unter Beachtung der EU-VO 1069/2009, damit die Gesundheit von Menschen und Tieren nicht gefährdet ist. Neben dem Verarbeitungsbetrieb in Warthausen, in dem gegenwärtig täglich ca. 300 Tonnen oder jährlich ca. 75.000 Tonnen verarbeitet werden, betreiben wir an den Standorten in Horb, Süßen, Orsingen und Freiburg Sammelstellen. Von dort wird das Material mit Containerfahrzeugen täglich nach Warthausen transportiert. Insgesamt sind beim ZTN-Süd knapp hundert Mitarbeiter beschäftigt. Mehr als die Hälfte sind Kraftfahrer. Die Anlage läuft im Dreischicht- betrieb, je Schicht sind zwei bis drei Maschinisten eingesetzt. Für die Wartung und Instandhaltung der Anlage sind drei Schlosser und zwei Elektriker verantwortlich. Verarbeitungsprozess Die gesamte Verarbeitung läuft in einem geschlossenen Prozess, der ähnlich funktioniert wie die menschliche Verdauung. Im Bereich der Anlieferung wird die gesammelte Rohware von LKWs in Mulden gekippt. Über Förderschnecken wird das Material zu einem Brecher transportiert, wo es bis auf eine Korngröße von maximal 50 mm zerkleinert wird, anschließend läuft es wieder über Förderschnecken in einen Kocher/Sterilisator, in dem es bei 133 Grad und 3 bar drucksterilisiert wird. Über einen Fleischbreibehälter geht das Material dann in einen Scheibentrockner, dort wird das vorhandene Wasser im Fleischbrei bis auf einen Restwassergehalt von 6% verdampft. Die anfallenden Brüden werden in Luftkondensatoren zu Abwasser kondensiert. Der getrocknete Fleischbrei wird über eine Siebscheibe vorentfettet und anschließend mechanisch durch Schneckenpressen in verschmutztes Tierfett und Schilfer (Vorstufe von Tiermehl) getrennt. Der Schilfer wird entweder direkt vermarktet oder mit einer Mahlanlage auf eine Korngröße von 3 mm gemahlen, das verschmutzte Tierfett wird mit Hilfe einer Zentrifuge (Dekanter) gereinigt und in Verladetanks gepumpt. Vermarktung der Endprodukte Der K1-Schilfer muss bei hohen Temperaturen verbrannt werden. Einziger Abnehmer ist gegenwärtig die Zementindustrie. Das K2-Tiermehl geht in die Düngemittelproduktion, größtenteils nach Italien. Kleinere Mengen werden von Landwirten zur Düngung von Ackerflächen verwendet. Das K1- und K2-Tierfett geht in die Biodieselproduktion überwiegend nach Amsterdam. Zweckverband Tierische Nebenprodukte Süd-Baden-Württemberg ZTN Süd Pflughölzle 1 · 88447 Warthausen · Tel.: 07356 / 9371 - 10 info@ztn-sued.de · www.ztn-sued.de

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