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MUSEEN
Stadtmuseum Wehr
Das Museum der Stadt Wehr ist ein architek­
tonisch reizvoller Anbau der Stadthalle. Es
bietet neben der ständigen Ausstellung auch
Sonderausstellungen in den Bereichen der
Heimatgeschichte, des Kunstgewerbes sowie
der in der VHS Wehr betriebenen Kunstkurse.
Darüber hinaus präsentiert es als Station des
Glasträgerwegs hervorragende Glasarbeiten
aus der Sammlung des Wehrer Glasexperten
Dr. Franz-Josef Egetmeyer.
Die ständige Ausstellung setzt in vorgeschicht­
licher Zeit ein. Einen Schwerpunkt bildet das
Hohe Mittelalter, als der in der Manessischen
Liederhandschrift vertretene Minnesänger
Walther von Klingen Grundherr von Wehr war.
Ausführlich werden auch die Herren von Schönau
behandelt, die als Gefolgsleute der Habsburger
Mitte des 14. Jahrhunderts an den Hochrhein
kamen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammen­
hang das kleine Freiluft-Grenzsteinmuseum vor
dem Alten Schloss, das hauptsächlich Grenzstei­
ne der Herren von Schönau zeigt. Das Ende der
Schönauischen Herrschaft fällt mit der badischen
Revolution zusammen. Die Verhaftung Gustav
von Struve am 25.09.1848 im Wehrer Gasthaus
„Krone“ ist ebenfalls Bestandteil der ständigen
Ausstellung. Das sich anschließende bürgerliche
Zeitalter bis hin zur Nazizeit ist gekennzeichnet
durch die Industrialisierung. Gezeigt werden Ex­
ponate von Firmen aus dem Wehratal. Natürlich
wird im Rahmen der ständigen Ausstellung auch
auf Anne-Sophie Mutter, der weltberühmten Gei­
gerin und Ehrenbürgerin der Stadt, eingegangen.
Erwähnenswert ist schließlich eine interessante
Mineraliensammlung, die vom ehemaligen Käm­
merer der Stadt Wehr, Erich F. Hampich, angelegt
wurde.
Ein Faltblatt zur Erklärung der Stationen der
ständigen Ausstellung sowie eine Legende zum
Grenzsteinmuseum vor dem Alten Schloss liegen
aus. Da im Museum der Stadt Wehr auch Kurse
der VHS stattfinden, können die Öffnungszeiten
variieren. Auskunft über die aktuellen Öffnungs­
zeiten gibt es bei der Tourist-Info. Bei Sonder­
ausstellungen ist das Museum auch Sonntag
von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Sonderausstel­
lungen werden vom Förderkreis Stadtmuseum
Wehr, Verein für heimatliche Kunst, Kultur und
Geschichte e. V. sowie vom Kulturamt der Stadt
Wehr durchgeführt.
Textilmuseum der Brennet in Wehr
Im Gewann „Hammer“ befindet sich direkt neben
der stillgelegten Weberei das repräsentative
„Herrenhaus“ mit dem sog. „Laborantenhaus“ als
Anbau. Im liebevoll restaurierten „Herrenhaus“
residierten bis in die Mitte des 19. Jahrhun­
derts die Direktoren des Wehrer Eisenwerks,
später die Chefs der Buntweberei, während das
Laborantenhaus Arbeiter beherbergte. Seit 2014
steht der gesamte Gebäudekomplex dem 2002
eröffneten Brennet-Textilmuseum zur Verfügung.
Hier präsentiert die 1881 als Buntweberei im
Öflinger Ortsteil Brennet gegründete Brennet
ihre Firmengeschichte und darüber hinaus die
Geschichte der Textilindustrie in unserer Region.
Es handelt sich um eines der größten Privatmuse­
en Badens. Die vielseitige Geschichtsschau zeigt
zahlreiche Objekte, Dokumente und Modelle,
darunter eine Rekonstruktion eines alten Eisen­
werks, an das der Gewann-Name „Im Hammer“
erinnert. Ausgestellt sind auch drei Webstühle,
darunter ein Handwebstuhl, sowie viele andere
Geräte aus der Textilproduktion. Ein Highlight
ist die restaurierte Kutsche des „Brennet“-Mit­
begründers Anton Denk. Im ersten Stockwerk
Das Stadtmuseum