Informationsbroschüre der Stadt Wehr

39 gibt es bei der Tourist-Info. Bei Sonderausstellungen ist das Museum auch Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Sonderausstellungen werden vom Förderkreis Stadtmuseum Wehr, Verein für heimatliche Kunst, Kultur und Geschichte e. V. sowie vom Kulturamt der Stadt Wehr durchgeführt. Textilmuseum der Brennet in Wehr Im Gewann „Hammer“ befindet sich direkt neben der stillgelegten Webe- rei das repräsentative „Herrenhaus“ mit dem sog. „Laborantenhaus“ als Anbau. Im liebevoll restaurierten „Herrenhaus“ residierten bis in die Mit- te des 19. Jahrhunderts die Direktoren des Wehrer Eisenwerks, später die Chefs der Buntweberei, während das Laborantenhaus Arbeiter beherberg- te. Seit 2014 steht der gesamte Gebäudekomplex dem 2002 eröffneten Brennet-Textilmuseum zur Verfügung. Hier präsentiert die 1881 als Bunt- weberei im Öflinger Ortsteil Brennet gegründete Brennet ihre Firmenge- schichte und darüber hinaus die Geschichte der Textilindustrie in unserer Region. Es handelt sich um eines der größten Privatmuseen Badens. Die vielseitige Geschichtsschau zeigt zahlreiche Objekte, Dokumente und Mo- delle, darunter eine Rekonstruktion eines alten Eisenwerks, an das der Gewann-Name „Im Hammer“ erinnert. Ausgestellt sind auch drei Web- stühle, darunter ein Handwebstuhl, sowie viele andere Geräte aus der Textilproduktion. Ein Highlight ist die restaurierte Kutsche des „Brennet“-Mitbegründers Anton Denk. ImerstenStockwerk des Laborantenhauseswird dieGeschichte der „Brennet“ während der Ära Carl Denks (ca. 1900-1950) dargestellt, der zur zweiten Generation der Firmenchefs zählte und für seine überragenden Leistungen mit der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Öflingen und dem Titel eines badi- schen Kommerzienrats ausgezeichnet wurde. Ein weiterer Schwerpunkt ist ein Foto-Zyklus von Dr. Paul Wolff, dem „Magier der Leica“. Er machte 1941 Aufnahmen der „Brennet“. Es handelt sich um die wichtigste fotografische Dokumentation der „oberbadischen“ Textilindustrie. Das zweite Stockwerk des Laborantenhauses ist der drittenGeneration der „Brennet“-Chefs gewid- met. Albrecht und Robert Denk führten das Unternehmen nach demEnde des Zweiten Weltkriegs an die Spitze der europäischen Buntwebereien. Die einzigartige „Brennet“-Plakatsammlung aus den 1920er Jahren ist hier neben demrekonstruierten Labortrakt hervorzuheben. Nichtminder interessant sind die Dokumentationen des betrieblichen Lebens vom Freizeitsport über die sozialen Einrichtungen bis hin zur Werkskantine und zur Werksfeuerwehr. Zwischen all dem werden immer wieder textile Produkte gezeigt, u. a. die in den 1960er und 1970er Jahren zur Legende gewordenen „Brennet“-Hemden. Das dritte Stockwerk dokumentiert die enormenModernisierungsleistungen der vierten Generation der „Brennet“-Chefs. Unter Stephan und Peter Denk sicherte sich die „Brennet“ durch eine Investitionsoffensive, die in den 1990er Jahren begann, bis zum Ende der Produktion im Jahr 2013 ihre führende Position an der Spitze der europäischen Buntwebereien. Ein Fotozyklus zeigt den Stand der Textilproduktion um die Jahrtausendwende. Der interessante Gang durch die Geschichte der heimischen Textilindustrie wird durchModel- le von modernen Textilmaschinen abgerundet. Im Herrenhaus sind die alte Kutsche des Firmengründers, wertvolle Glasfenster aus ostdeutschen Tex- tilfabriken, eine Präsentation der Papierfabrik Lenz, der Hanf-Union Schopf- heim sowie die Druckerei Bader zu sehen. Ein großes Modell des Hum- bel-Kraftwerks, das als Vorläufer desWehrer Kavernenkraftwerks angesehen werden kann, rundet den ersten Teil des Herrenhauses ab. Im zweiten Teil ist der Salon der Familie Denk aus den 1930er Jahren dargestellt. Ferner gibt es auch eine Präsentation der KBC Lörrach sowie der Wehra-AG, die einst weltweit zu den führenden Produzenten vonWebteppichen zählte. Während im Kellerraum eine große Sammlung aus Druck-Modeln gezeigt wird, sind im Obergeschoss des Herrenhauses bis unter dessen Dach die wertvolle Musterbuchsammlung der Brennet, die umfangreicheKunstsammlung sowie zahlreiche andere Exponate ausgestellt. In allen Teilen des Textilmuseums befinden sich lebensnahe Rekonstruktionen von Betriebsszenen mit Puppen und originalgetreuen Maschinen, Möbeln und Utensilien. Öffnungszeiten: Jeden 2. und 4. Sonntag im Monat von 14:00 – 17:00 Uhr Gruppenführungen auf Anfrage bei der Tourist-Info Wehr. Info: Tourist-Info Wehr Hauptstraße 14, 79664 Wehr Telefon: 07762 808-602 Telefax: 07762 808-150 E-Mail: tourist-info@wehr.de Internet: www.wehr.de Textilmuseum

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