Der Landkreis Weilheim-Schongau - Ein Paradies auf Erden

Prähistorie Die zahlreichen archäologischen Funde im Landkreis belegen eine rege vor- und frühgeschichtliche Besiedlung. Die Grabhügelfelder aus der Bronze- und Hallstattzeit verteilen sich innerhalb des Kreisgebietes vor allem entlang der Ammer bei Pähl und im Süden bis in das Gebiet von Murnau und Riegsee, welches bis 1972 zum Landkreis Weilheim gehörte. Dagegen ist der westliche Teil um Schongau und entlang des Lechs fast frei von Grabhügeln, hier überwiegen die Höhensiedlungen. Die Entdeckung unbefestigter Siedlungen beruht meist auf Zufallsfunden. Die geringe Zahl an bekannten Fundstellen dürfte dabei nicht dem tatsächlichen Bestand entsprechen, da in der Nähe der bronzezeitlichen Grabfelder auch mit dazugehörenden Wohnstätten zu rechnen ist. Bei einem 1928 erfolgten Kiesabbau östlich von Weilheim wurde eine Kulturschicht und mehrere grubenartige Vertiefungen festgestellt, die bronzezeitliche Keramiken enthielten, die Gesamtausdehnung der Siedlung ist allerdings nicht bekannt. Archäologisch belegt sind Höhensiedlungen bei Peiting durch zahlreiche Siedlungsfunde der Bronze-, Urnenfelder- sowie der Hallstattzeit und südöstlich von Schongau Funde des Neolithikums sowie der Bronze- und Urnenfelderzeit. In der Frühzeit der nachfolgenden Latènezeit (ca. 500 v. Chr.) wurde die Bestattungstradition der Hallstattzeit fortgesetzt und diese von keltischen Stämmen (ca. 220 v. Chr.) in den Gebieten der Likatier im westlichen Teil bzw. der Vindelicier im östlichen Teil des heutigen Landkreises für weitere Nachbestattungen genutzt. Römerzeit Mit dem sogenannten Alpenfeldzug im Sommer 15 v. Chr. gelang es den Römern die Nordgrenze ihres Reichs weit vorzuschieben. Der Angriff erfolgte gleichzeitig von zwei Armeen, die auf verschiedenen Routen vordrangen. Drusus besiegte rätische Stämme in den Tridentiner Bergen und erreichte durch das Etschtal über den Brenner den Inn, damit war der weitere Weg in das von keltischen Stämmen besiedelte Voralpengebiet und damit auch in das Gebiet des heutigen Landkreises frei. Sein Bruder Tiberius war von Westen her über die Nordschweiz bis zu den Donauquellen vorgedrungen und hatte sich hier mit der Armee von Drusus vereinigt, nach einer letzten schweren Schlacht war der Feldzug am 1. August des Jahres 15 vor Christus beendet. Unter Kaiser Claudius wurden die vindelikischen und raetischen Gebiete zur Provinz Raetien (raetia) zusammengefasst und Augsburg (augusta vindelicum) zur Hauptstadt der Provinz. Die militärische Sicherung übernahmen kleinere Garnisonen an wichtigen Punkten im Landesinneren, wie auf dem Auerberg südlich und dem Lorenzenberg bei Epfach nördlich von Schongau. Mit der Römerstraße (via claudia augusta), einem Ausbau des schon bestehenden Weges über den Reschenpass durch das Lechtal, wurde Augsburg 47 n. Chr. mit dem Mutterland verbunden. Die Straße verlief ab Füssen über Burggen, nördlich an Altenstadt vorbei durch Kinsau und Epfach bis Augsburg. Rund zweihundert Jahre später entstand zur Zeit von Kaiser Septimus mit der via raetia noch eine zweite, kürzere und damit schnellere Verbindung über die schon zur Römerzeit vorhandenen oder erst später entstandenen Orte Bozen, Innsbruck, Mittenwald, Römische Vase Nachbildung eines römischen Meilensteins Geschichte des Landkreises 10

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