Der Landkreis Weilheim-Schongau - Ein Paradies auf Erden

scher Abstammung, leitete schließlich das Ende des Weströmischen Reiches sowie die Aufgabe ihrer Provinzen Rätien und Noricum ein, dessen Erben Alemannen bzw. Schwaben (Sueben) sowie die Bayern (Bajuwaren) und deren Stammesherzogtümer wurden. Nach der 488 erfolgten Rückführung des Großteils der römischen bzw. romanisierten Bevölkerung nach Italien gelangten die Schwaben auch in die westlich der Donau und Iller gelegenen Gebiete bis an den Lech bzw. südlich von Epfach auch über den Lech hinweg. Aus dem Stammesherzogtum der Alemannen ging das verkleinerte und von 911 bis 1273 bestehende Herzogtum Schwaben hervor, das nach seiner Auflösung in einzelne Grafschaften, Reichsstädte und Reichstifte zerfiel. Das Siedlungsgebiet der Bayern (die offizielle Einführung der Schreibweise des Landesnamens mit einem Ypsilon erfolgte erst im 19. Jahrhundert) erstreckte sich auf weite Teile der früher römischen Provinz Raetien bzw. ab dem 6. Jahrhundert auch auf die Provinz Noricum. Das schwäbisch bzw. bayerisch besiedelte Gebiet des späteren Landkreises Weilheim-Schongau wies in der nachrömischen Zeit und den späteren Verwüstungen durch die Ungarneinfälle noch eine geringe Ortsdichte auf, größere Gemeinden oder Städte entstanden erst unter den Welfen, Staufern, Andechsern und den Wittelbachern. Im frühen Stammesherzogtum Bayern sind noch keine Gerichts- oder Verwaltungsgliederungen auf unterer Ebene nachweisbar. Neben dem Herrschergeschlecht der Agilolfinger wurden jedoch noch fünf Adelsfamilien hervorPartenkirchen (parthanum), Huglfing, Weilheim, Wielenbach, Raisting und Epfach (abodiacum) nach Augsburg, die gemeinhin als Brennerstraße bezeichnet wird. Unter dem Schutz römischer Truppen breiteten sich allmählich römisches Recht und Kultur aus. Zu den frühesten Orten römischen Lebens zählte neben Augsburg, Bregenz, Kempten auch Epfach. Unter Hadrian und seinem Nachfolger erlebte das Voralpengebiet seine größte Blütezeit während seiner Zugehörigkeit zum römischen Imperium. Die via claudia und die Straße von Kaiser Septimus mit ihren zahlreichen Abzweigungen und Querverbindungen trugen wesentlich zu der Besiedelung, dem Handel und der wirtschaftlichen Entwicklung entlang des römischen Verkehrsnetzes bei, wie am Beispiel der Funde und Spuren von römischen Gutshöfen (villae rusticae) bei Peiting und Oberhausen oder anhand von Siedlungshinweisen bei Pähl und am Auerberg erkennbar wird. Aus einheimischer keltischer Bevölkerung, römischen Beamten und Kaufleuten sowie Soldaten und ihrem Anhang entwickelte sich spätestens im Laufe des 2. Jahrhunderts eine römische Provinzbevölkerung. Aufgrund von Inschriften auf steinernen Zeugnissen lässt sich schließen, dass für sie die Kenntnis der Schrift und der Gebrauch der lateinischen Sprache zu dieser Zeit bereits Allgemeingut war. Besiedlung und Herrschaft durch Bayern und Schwaben Mit den Alemannenstürmen im 3. Jh. n. Chr. begann ein völlig neuer Abschnitt in der Geschichte des Voralpenlandes. Durch ihre Einfälle in die römische Provinz Rätien wurde das ganze Gebiet Schauplatz heftiger Kämpfe und großer Verwüstungen, die zur fluchtartigen Abwanderung der römischen Bevölkerung sowie auch zur Aufgabe ihrer Siedlungen und Landvillen in unserem Gebiet führte. Die Absetzung des Kaisers Romulus Augustulus im Jahre 476 durch Odoaker, einen römischen Heerführer germani- Stammesherzogtum 10. Jh. 11

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