Konstant niedrige Arbeitslosenzahlen, ein viel gepriesener Branchenmix, innovative Unternehmen und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Lage in einer landschaftlich sehr reizvollen und gewachsenen Kulturlandschaft mit einem hohen Freizeitwert – all das schafft attraktive Lebensbedingungen mit einem hohen Lebensstandard, wie ihn Bürgerinnen und Bürger, Arbeitgeber und Arbeitnehmer schätzen. Die vielschichtige Bildungslandschaft mit passgenauen Bildungsangeboten, eine gut ausgebaute Infrastruktur, ein komfortables Gesundheitswesen und vielseitige Angebote für Familien machen den Landkreis zu einem attraktiven Wirtschafts- und Lebensraum – zu einem Standort mit Perspektive! War es immer schon so? Diese positive Entwicklung ist das Ergebnis einer engagierten und zukunftsorientierten Wirtschaftspolitik. Die Industrialisierung im Bereich des produzierenden Gewerbes, die Mechanisierung und der Strukturwandel in der Landwirtschaft, die Einstellung des Bergbaus in mehreren Kommunen im Landkreis, die Globalisierung des Marktes, verschiedene Formen von Wirtschaftskrisen – all dies forderte die Menschen in der Region in den vergangenen Jahren, immer wieder umzudenken und Neues auszuprobieren. Und sie nahmen die Herausforderung an! Politik, Unternehmen und Bürgerschaft zogen an einem Strang und das führte dazu, dass sich Unternehmen aus zukunftsorientierten Branchen ansiedelten, die sowohl angelernten wie auch qualifizierten Fachkräften eine berufliche Perspektive in der Region boten. Ende der 60er-Jahre und Anfang der 70er-Jahre stellten die Bergwerke ihre Betriebe ein. Dies führte zu einschneidenden strukturellen Veränderungen. Doch bereits Anfang der 70er-Jahre beschäftigten 185 Industriebetriebe im Landkreis etwa 10.000 Arbeitnehmer und 13 Prozent des Umsatzes wurden mit Geschäften im Ausland erzielt. Entsprechend dem allgemeinen Trend entwickelten sich zunehmend ehemals rein produzierende Betriebe immer mehr zu sogenannten Dienstleistungsbetrieben. Nicht nur ein Produkt, sondern ganzheitliche Lösungen und Services waren gefragt. Zusätzliche neue Branchen wie die Freizeitwirtschaft, der Tourismus und die Gesundheitswirtschaft schafften neue Arbeitsplätze und Einkommensquellen – und erhöhten deutlich den Anteil der Dienstleistungen. Der wirtschaftliche Aufschwung macht sich bemerkbar! Bereits 1986 werden 25 Prozent der Geschäfte im Export verdient und Anfang der 90er-Jahre war die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis auf bereits 35.500 angestiegen. Der Sektor der Dienstleistungen hatte mit 53 Prozent den Sektor des produzierenden Gewerbes (42,8 Prozent) überholt. Das Einkommen eines sozialversicherungspflichtig Beschäftigten war auf knapp 47.000 DM pro Jahr gestiegen und lag damit rund 4.000 DM über dem bayerischen Durchschnitt. Im Jahr 2010 zählten die Unternehmen im Landkreis etwa 42.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und mit einer Arbeitslosenquote von 3,1 Prozent (4,1 Prozent in Oberbayern und 4,5 Prozent in Bayern) näherte sich Weilheim-Schongau der Vollbeschäftigung. Nach wie vor ist die Landwirtschaft ein wichtiger Erwerbszweig im Landkreis. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft führte jedoch dazu, dass die Zahl der Betriebe insgesamt abnahm und die Größe der verbliebenen Betriebe zunahm. Zu Beginn der 90erJahre ergänzte eine neue Facette das Berufsbild des Landwirts: Förderprogramme aus dem Bereich des Naturschutzes machten aus dem Landwirt den Landschaftspfleger und im Zuge der Energiewende entwickelt sich derzeit so mancher Landwirt zum Spatenstich Berufsschule Wirtschaftsstandort mit Zukunftsperspektive 38
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