Der Landkreis Weilheim-Schongau - Ein Paradies auf Erden

das Ballenhaus, die Münze, das Maxtor und die wohlerhaltene Stadtmauer mit Türmen und Wehrgängen. Wegen der berühmten Klöster, Kirchen und Wallfahrtsorte der Umgebung gilt Schongau als Herzstück des „Pfaffenwinkels“. Heute werden in der Industriestadt Schongau u. a. Zeitungspapier, Strümpfe, Elektrogeräte, Butter und Käse hergestellt sowie Holz und Metall verarbeitet. In herrlicher Seenumgebung liegt die zweitgrößte Stadt des Landkreises – Penzberg mit 16.403 Einwohnern. Penzberg selbst wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt, einzelne Siedlungsteile sind noch 200 Jahre älter. Die Steinkohle hat die jüngere Geschichte Penzbergs bestimmt. Der Bau der Eisenbahnlinie Tutzing–Penzberg (1865) begünstigt den Verkauf der Kohle. 1911 wird die Gemeinde St. Johannisrain in Penzberg umbenannt, das am 1. März 1919 zur Stadt erhoben wird. Nach 170-jährigem Bestehen endete mit der Stilllegung der Kohlengrube „Nonnenwaldschacht“ die Bergbauära in Penzberg. Zusammen mit wirtschaftlichen Neuansiedlungen entstand aus dem ehemaligen Bergwerksort eine moderne, wirtschaftlich aufstrebende Stadt. Der Markt Peißenberg mit heute 12.625 Einwohnern ist inzwischen zur drittgrößten Kommune im Landkreis angewachsen. Der Ort wurde am 1. März 1919 zur Marktgemeinde erhoben. Ursprünglich war der bereits im 11. Jahrhundert genannte Ort ein bäuerliches Dorf, dem zuerst das 1828 neu errichtete Heilbad Sulz und bald darauf auch der staatliche Kohlenbergbau bedeutende Impulse bis ins 20. Jahrhundert gaben. Der von 1837 bis 1971 betriebene staatliche Bergbau am Peißenberg war ein Wegbereiter dafür, dass aus dem einst rein bäuerlichen Ort eine Marktgemeinde werden konnte, in der Industrie und Technik ebenso ihren Platz haben wie die Pflege des Brauchtums und die Treue zur Tradition. Die Marktgemeinde Peiting zählt derzeit 11.418 Einwohner. 1055 fällt der Name Peitings erstmals in einer Urkunde: In diesem Jahr baut Welf IV. die „neue“ Burg Peiting auf dem Schlossberg, wurde Herzog Welf I. von Bayern und damit Peiting selbst der bedeutende Mittelpunkt eines großen Landstriches in kultureller, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Nach dem Aussterben der Welfen trafen schwere Schicksalsschläge den Ort: soziales Elend, Erdbeben, Pest, Kriege. 1438 verlieh Herzog Ernst dem Ort das Marktrecht. Erst die bei Ende des Ersten Weltkrieges vollzogene Einrichtung eines Kohlenbergwerkes brachte Peiting den entscheidenden Aufstieg und Strukturwandel. Die anschließende Ansiedlung von zukunftsorientierten und umweltfreundlichen Industrie- und Gewerbebetrieben brachte in jüngerer Zeit einen neuerlichen Strukturwandel zustande. Weihnachtsmarkt Schongau Villa Rustica in Peiting 93

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=