Bürger-Informationsbroschüre der Stadt Weinstadt

von Marlborough und Markgraf Ludwig von Baden, der „Türkenlouis”, Kriegsrat, bevor bei Höchstädt eine Entscheidungsschlacht des spanischen Erbfolgekriegs geschlagen wurde. Auch dieses Ereignis symbolisiert ein Bronze-Denkmal. Sehenswert ist die spätgotische Ägidiuskirche aus dem Jahr 1468/91, der Chorturm ist noch älter. Von einem Einsiedler wurde 1359 für die St. Pauls-Eremiten das kleine Kloster Gundels- bach gegründet, an das sich seit 1470 Häuser und Höfe anschlossen. Heute ist Gundelsbach, einem Weiler unweit von Großheppach, das Ziel von Wanderern und Ausflüglern, die von hier aus durch das malerische Gundelsbacher Tal auf die Höhen des Schwäbisch-Fränkischen Waldes wandern. Wechselvoll war auch die Geschichte von Schnait, das 1238 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Nach dem Untergang der Staufer wurde der Ort württembergisch, um dann nachfolgend zwischen verschiedenen Adelshäusern als Besitzer zu wechseln. 1607 kam Schnait endgültig zu Württemberg. Kriegerische Heimsuchungen trafen Schnait ebenso wie die anderen Orte dieser Landschaft. Ein besonderes Datum machte Schnait weithin bekannt: der 27. Juni 1789, Geburtstag des schwäbischen Volkslieder- komponisten Friedrich Silcher. Das Geburts- haus Silchers, direkt neben der evangelischen Kirche gelegen, ist heute Museum des Schwäbischen Chorverbands. Der Weiler Baach, im engen Baacher Tal bei Schnait gelegen, geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Heute ist Baach ein beliebtes Ziel für Wanderer und Ruhe Suchende aus der Region Stuttgart. Mit Fachwerkcharme und ländlicher Idylle besticht Strümpfelbach seine Besucher. Das 1265 erstmals erwähnte Strümpfel- bach war immer ein begütertes Dorf. Zuerst sorgte der Wald für eine solide wirtschaftliche Grundlage. Später bildete der Weinbau das Fundament des Wohlstandes. Indessen gab es auch in Strümpfelbach manche schwere Zeit. Es sei insbesondere an die kriegerischen Auseinandersetzungen mit der Reichsstadt Esslin- gen erinnert, bei denen die Esslinger u. a. auch die gesamte Weinernte eines Jahres zerstörten. Im kleinsten, aber auch charaktervollsten Stadtteil Weinstadts erin- nern über 50 Fachwerkhäuser an einstigen Reichtum und an die hand- werkliche Kunst der Zimmerleute aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Das Geburtshaus des weltberühmten Komponisten und Volksliedsammlers Friedrich Silcher in Schnait. 9

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