Leben, Arbeiten und Erholen in der Wohlfühlstadt Weißensee

Burgbau und Stadtgründung Die erste Erwähnung der Burg Weißensee (Runneburg) ist datiert im Jahr 1168, als die Thüringer Landgräfin Jutta Claricia, Gemahlin von Ludwig II. dem Eisernen und Halbschwester von Friedrich I. Barbarossa “… begunde zu buwen bey demWissensee eynen bowngarten und eine burgk …“. Steinernes Zeugnis der höfischen Macht ist diese Burg Weißensee, auch Runneburg genannt. Erste Bauten sind auf die Zeit ab 1100 datiert. Die Stadt Weißensee, von Chronisten als das„hercze zu doringen“ bezeichnet, wird planmäßig ausgebaut und hat eine enorme strategische Bedeu­ tung für die Thüringer Fürsten. Beeindruckend sind noch heute die Dimensionen des Palas mit seinen Fensterbögen. Einmalig in Mitteldeutschland ist auch die Astsäule mit ihrem Ranken­ kapitel, die ein Beleg der Steinmetzkunst dieser Zeit darstellt. Das raffinierte System der Warmluftversorgung der Burg belegt die Innovation der Thüringer schon im 12. Jahrhundert. Um 1200 begann die systematische Bebauung der Ansiedlung vor der Burg. Die klare Struktur der Stadt mit ihrer Sichtachse von Burg, Rathaus und Stadtkirche St. Peter und Paul war von den mittelalterlichen Stadtplanern durchaus beabsichtigt. Die Burg Weißensee gilt als einer der bedeutendsten romani­ schen Profanbauten Deutschlands. An strategisch wichtiger Stelle und auf halbemWege zwischen dem westlichen Herrschafts­ zentrum um die Wartburg und dem östlichen Territorium um die Neuenburg bei Freyburg an der Unstrut wurde Weißensee in der Folgezeit zu einem Hauptstützpunkt landgräflicher Territorial­ politik. Der die Burgbebauung dominierende Bestandteil ist der hochmittelalterliche Komplex von fünfgeschossigem Palasturm, Palas und Ringmauer. Die Stadt Weißensee, schon 1174 urkundlich als„wyssense“ erwähnt, entstand um das Jahr 1200 als planvoll angelegte Neugründung der ludowingischen Landgrafen von Thüringen und zählt zu den bedeutendsten Stadtgründungen im Thüringen des 12. und 13. Jahrhunderts. Ausgangspunkt der Stadtwerdung war die gewaltige landgräfliche Burganlage, die schon bald zu einem Mittelpunkt ludowingischer Macht werden sollte. Mitsamt der Burg wuchs am Ostufer des Weißen Sees eine erste Siedlung mit der Pfarrkirche St. Nikolai. Die Gründung der eigentlichen Stadt wurde mit Rathaus und Stadtkirche St. Peter und Paul östlich der Burg vollzogen. Chinesischer „Garten des ewigen Glücks“ Der Chinesische„Garten des ewigen Glücks“ im Zentrum der histo­ rischen Altstadt von Weißensee ist der größte Einzelgarten seiner Art in der Bundesrepublik. Kennern gilt er als begehbares Kunst­ werk von außerordentlicher Schönheit. Er wurde einem Drachen nachempfunden und erstreckt sich bis in den Gondelteich. Bei seinem Besuch in Weißensee zeigte sich der Botschafter der Republik China sehr beeindruckt und nannte diesen Garten„… das Schaufenster Chinas in Deutschland.“ Der Garten steht für die Harmonie zwischen Mensch und Natur. Eine einmalige Gartenlandschaft aus Wasser, Steinen, Gebäuden, Wegen und dekorativen Gestaltungselementen lädt zum Ver­ weilen und Ausruhen ein. Das Gestaltungsziel der chinesischen Gärten ist die Harmonie der sieben Dinge„Erde, Himmel, Steine, Wasser, Gebäude, Wege und Pflanzen“. Besonders lukrativ sind die im Chinesischen Garten Weißensee in traditioneller Manufakturarbeit vorgefertigten und durch chinesische Fachkräfte errichteten Gebäude. So entstanden neben dem dominanten Hochzeitspavillon, ein Teepavillon, Pavillon der Freude und Laubengänge in westlichen und östlichen Teil des Gartens. Im Mittelpunkt des Gartens befindet sich der„Teich der vier Jahreszeiten“. Ein Steg in einer für chinesische Gärten typischen Zick-Zack-Anordnung verbindet Tee- und Hochzeits­ pavillon. Das fließende Gewässer begleitet die Besucher auf ihren Rundgängen. So wird der Chinesische Garten sowohl als ruhiger, aber auch als aktiver Ort erlebenswert. Krönungsszene Maria mit dem Barte, Kulturkirche St. Peter und Paul Runneburg Chinesischer Garten, Teepavillon, © R. Nicolai, foto-mediendesign 31 Freizeit, Sport und Kultur

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