Willkommen in Weißenthurm

7 Porträt der Stadt Die Stadt Weißenthurm gestern und heute Weißenthurm ist als Stadt noch jung. Der Raum jedoch, auf dem sie entstand, im Koblenz-Neuwieder Becken an der wichtigsten Wasserstraße des Rheins, welche schon zur Römerzeit von einer festen Straße begleitet war, ist ein sehr altes Kultur- und Siedlungsgebiet. | | Vor- und Frühgeschichte So wurden in der Weißenthurmer Gemarkung – zumgrößten Teil beim Bimsabbau – Bodenfunde gemacht, die auf eine sehr frühe Besiedlung hindeuten. Dies ist beispielsweise ein Tonbecher aus der Jungsteinzeit (2000 – 1800 v. Chr.). | | Römerzeit Inder Römerzeit ließ Julius Ceasar zweimal (55und53 v. Chr.) – wahrscheinlich über das Weißenthurmer Werth – eine Brü - cke über den Rhein schlagen. Im ersten nachchristlichen Jahrhundert entstand die römische Rheintal-Straße von Mainz über Koblenz in Richtung Köln. Sie wurde zu einer wichtigen Militär- und Handelsstraße und verlief im Wei- ßenthurmer Bereich über die heutige Hauptstraße und die Alte Straße. An der südlichen Gemarkungsgrenze zum heutigen Mülheim-Kärlich ist aus dem zweiten und dritten Jahrhundert nach Christus eine florierende römische Sied - lungmit einem römischen Töpferzentrumnachgewiesen, das Gebrauchskeramik zum Beispiel in die römischen Kastelle der Umgebung lieferte. Als die Römer den Limes aufgege- ben hatten und sich auf das linke Rheinufer zurückziehen mussten (um 260 n. Chr.), wurde dieses Töpferzentrum aufgegeben. | | Mittelalter und frühe Neuzeit Herausragender Zeuge des Mittelalters ist der „Weiße Turm“. Dieser sollte als Wach- und Zollturm der trierischen Erzbi- schöfe die Grenze zwischen den Kurfürstentümern Trier und Köln sichern. Gebaut wurde er durchWerner von Falkenstein (1388 – 1418) als damals sehr moderne Verteidigungsan - lage, die sogar dem Einsatz von Feuerwaffen trotzen sollte. Der „wieße Thorn“ „unterhalb Platzenborn“ wurde erstmals 1550 urkundlich erwähnt. Gemeinsam mit der gleich alten Burg Wernerseck bei Plaidt war er Teil einer trierischen Landwehr, die über die Burg Wernerseck nach Mayen lief. | | Erste Besiedlung Umden Turmherumentstand im Laufe der Zeit eine Ansied- lung von Gewerbetreibenden. Diese Siedlung lag auf drei Gemarkungen: ImNordwesten des Turmes verlief die Grenze zwischen Kurtrier und Kurköln etwa auf der Linie Saffiger Straße – Honiggasse zum Rhein. Im kurtrierischen Bereich des Amtes Bergpflege bildete die Hauptstraße die Grenze, zum Rhein hin war Kärlicher, auf Kettig zu Kettiger Gemar- kung. Erstes Wohnhaus war das Haus des Türmers und Zolleinneh- mers, welches 1574 abbrannte. Nach den wirtschaftlichen Rückschlägen des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) ver - liehder Trierer Erzbischof Kaspar vonder Leyen am01.07.1663 seinen Untertanen amPlatzenborn das Recht, jedes Jahr am Montag vor St. Bartholomä, dem Schutzpatron der Kettiger Pfarrkirche, einen Markt abzuhalten. Dieser wurde erst- mals am 17.08.1663 durchgeführt. Aufgrund des günstigen Standorts – Landesgrenze und „fliegende Brücke“ (Fähre) Caesars-Brücke, 55 v. Christus, Modell im Turm-Museum

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