Bürgerinformationsbroschüre Luftkurort Welzheim

Um 150 nach Christus Gründung von zwei Kastellen durch die Römer, sog. Westkastell (4,3 ha, für 500 Mann) und das Ostkastell (1,63 ha). Kleinkastell Rötelsee (für ca. 20 Mann) und kleine römische Siedlung. 260 nach Christus Die nach Westen und Süden vordringenden Alemannen zerstören die Römerkastelle. 1100 In der Welzheimer Gegend entstehen staufische Güter von Ro- dungsbauern, denen die Freiheit von der Fron zugesagt worden war (Einzelhofcharakter). 1181 Der Name Welzheim wird erstmals urkundlich erwähnt („Wallen- zin“). Einem Privileg des Augsburger Bischofs Hartwig ist zu ent- nehmen, dass die Kirche zum heiligen Gallus zu Welzheim auf Veranlassung des ersten Königs aus staufischem Haus, Konrads III. (1138-1152), an das staufische Hauskloster Lorch gekommen war, und zwar im Tausch gegen die Kirche in Ebermäringen. 1259 Papst Alexander IV. gestattet durch Bulle, dass die Kirche in Welz- heim dem Kloster Lorch inkorporiert wird. 1266 Welzheim wird vor 1266 Stadt; zunächst ist von „concivibus“ (Mit- bürger), 1284 von dem „oppidum Wallenzi“ (Stadt Welzheim) die Rede. 1296 wird ein Schultheiß eingesetzt. 1269 Die Burg bei Welzheim wird zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Von den Inhabern der Burg wissen wir nicht viel. In dem genann- ten Jahr trug ein Wipert de Wallenzin einen Rechtsstreit mit dem Kloster Lorch aus. 1284 treten ein dominitus Henricus miles de Wallenzi und ein Eckehardus scultetus (Schultheiß) de Wallenzi auf. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts scheint die ritterliche Familie Welzheim aber verlassen zu haben, denn 1327 sind ein Conrad und 1362 ein Fritz von Wallenzin als Bürger der Freien Reichsstadt Gmünd urkundlich erwähnt. Ein anderes Mitglied der Familie, das ebenfalls in Gmünd lebte, Gernold von Wallenzin, trug 1305 einen Grundstücksstreit mit dem Kloster Lorch aus. In Lorch selbst am- tete 1356 ein Chunrat Gernold von Walntzin als Schultheiß. 1335 Albrecht vonHohenrechberg verkauft seiner Schwester Mechthild, der Schenkin von Limpurg, „Wallenzingen, Burch und Stat. Und alles das darzu gehört, an Aeker, an Wiesen, an Holz, an Wald, an Waid, an Wasser für ein freies und lediges Aigen“ um 1000 Pfund Heller. 1374 Graf Eberhard von Württemberg gibt dem Schenken Conrad zu Lehen „Welntze daz Dorff halb, Lute und Gut und was darzu gehört, als ez sein Bruder Herr Albrecht selig auch von meinem Herrn empfing“. 1377 Die Schenken wurden mit der Waibelhube, die von denen zu Rech- berg gekauft worden war, belehnt. 1403 In losem Zusammenschluss wird die sogenannte Waibelhube ge- bildet, eine Gemeinschaft von freien Bauern mit Sitz in Seelach, die ihr eigenes Gericht besaß. In der urkundlichen Nennung des Seelacher Halsgerichts (den Vorsitz führt ein Limpurger Vogt, dem 17 Bauern zur Seite stehen: daher „Siebzehnergericht“) beschreiben die Bauern ihre Unabhängigkeit wie folgt: „die frien gut (Güter) die in die Waibelhube gehören und die Lüt, die da heizzend die frien Lüte.“ Die 17 Bauern, die sich in regelmäßigen Abständen auf dem Gerichtswasen bei Seelach trafen, saßen in Einzelgehöften zwischen dem heutigen Gschwend, Alfdorf, bei Steinenberg, Nar- denheim, in der Nähe des heutigen Stixenhofs, bei Altersberg und in Seelach. Zeittafel zur Geschichte der Stadt Welzheim Ostkastell Limes-Palisaden 3

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