Informationsbroschüre Markt Wendelstein

Luftaufnahme des Wendelsteiner Altorts © Walter Vogel WENDELSTEIN Das Gebiet Wendelsteins war bereits in der Steinzeit besiedelt. Ab dem 11. Jahrhundert entstand ein Königshof an der Schwarzach. 1259 wurde Wendelstein erstmals urkundlich erwähnt. Um 1325 wurde die St. Georgskirche gebaut. Als Stifterin der Kirche wurde die selige Achahildis verehrt. Mit der Reformation endete die Wallfahrt zur Achahildis. Ab dem 14. Jahrhundert siedelten sich Hammerwerke und Schleifmühlen im Schwarzachbogen nahe der Kirche an. Es entwickelten sich die Berufe der Messerer und der Klingenschmiede. Diese lieferten ihre Produkte vor allem nach Nürnberg. Die Papiermühle entstand ab 1595. Der „Dreikönigsaltar“ in St. Georg wurde 1510 von Hans Süß von Kulmbach gefertigt. 1524 wurde in Wendelstein die Reformation eingeführt. Bis um 1800 gehörte Wendelstein zu Dreivierteln der Reichsstadt Nürnberg und zu einem Viertel zum Markgraftum Brandenburg-Ansbach. Rechtlich bedeutete dies, dass drei Jahre lang Nürnberg Gerichtsherr war und ein Jahr die Markgrafen. Seit 1529 wird Wendelstein als „Markt“ bezeichnet. Die wohl berühmteste Tochter Wendelsteins ist Kunigunde Creutzer, die 1519 den Nürnberger Schusterpoeten Hans Sachs hei- ratete. Zu ihren Ehren werden seit 2013 die Kunigunde-Creutzer- Festspiele im dreijährigen Rhythmus veranstaltet. Das 19. Jahrhundert brachte große Veränderungen. Wendelstein gehörte ab 1806 zum Königreich Bayern. Die Industrialisierung hatte die Erweiterung des Sandsteinabbaus zur Folge. Der Ort war vor allem für Holzdrechsler und Metalldrücker bekannt. Diese Berufe prägten Wendelstein bis in die 1960er. 1818 wurde das Brauhaus Wendelstein gegründet. Um Wendelstein wurden ab dem 19. Jahrhundert auch Tabak und Hopfen verstärkt angebaut. Die Handwerks- und Industriebetriebe konnten sich auch dank des Ludwig-Donau-Main-Kanals ab 1843 und dank der Eisenbahn ab 1886 gut entwickeln. Ab den 1870er Jahren prägte vor allem die Steinbruchbesitzerfamilie Jegel den Ort. Wilhelm Jegel I. errichtete das Alte Rathaus, das Schulhaus (heute Bücherei) und den Wendenbrunnen. Dieser wurde als Ludwigsbrunnen amMarktplatz erbaut. Heute wird er Schöner Brunnen oder Wendenbrunnen Gemeindeportrait 10

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