Informationsbroschüre Markt Wendelstein

GROSSSCHWARZENLOHE 1289 wurde „Schwerzenlohe“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Unterscheidung zwischen Großschwarzenlohe und Kleinschwarzenlohe erfolgte erst später. Der Ortsname geht auf die Köhlerei zurück. Großschwarzenlohe lag verkehrsgünstig an der Straße von Italien nach Nürnberg. Aufgrund dieser Lage gab es drei alte Wirtschaften: das „Rote Roß“ (= Buckswirt), der „Rote Ochse“ und der Gasthof „Zum Löwen“. Zunächst gehörte der Ort zur Pfarrei Schwabach, später Leerstetten und zum Gericht in Schwand. Nürnberger Patrizier erwarben dort Grund und Boden. Im ersten Markgrafenkrieg wurde der Ort 1449 von Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach zerstört. Das Ortsbild der Rother Straße wird heute noch vom Hirtenhaus mit dem Glockenturm von 1920 geprägt. Zusammen mit Sorg bildete Großschwarzenlohe bis 1978 eine eigene Gemeinde. Ab den 1960ern wuchs der Ort nach Osten mit großen Wohngebieten. Sorg und Großschwarzenlohe sind heute praktisch zusammengewachsen. Im Ort gibt es eine reiche Vereinslandschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr, dem Rauchklub mit Gesangsverein und Theatergruppe und dem Sportclub Großschwarzenlohe (SCG). Das evangelische Gemeindezentrum „Arche“ wurde um 1980 erbaut. Dazu gehört auch ein Kindergarten mit Krippe und Waldkindergartengruppe. Seit 1995 gibt es die Grundschule Großschwarzenlohe, die zusammen mit dem Standort Kleinschwarzenlohe die Grundschule „Schwarzenlohe“ bildet. Erichmühle Die Erichmühle, die Kleinschwarzenlohe mit Großschwarzenlohe verbindet, liegt an einer wichtigen Schwarzachbrücke. Die erste urkundliche Erwähnung der Erichmühle stammt aus dem Jahr 1372. Grundherren der Mühle waren zunächst die Rieter von Kornburg Großschwarzenlohe und Erichmühle von Osten © Nürnberg Luftbild, Hajo Dietz und ab 1500 die Siechkobel-Stiftung St. Peter und Paul in Nürnberg. Bis 1556 trug die Erichmühle auch den Namen „Jörgenmuehl“. Anfangs wurde nur Getreide gemahlen, zuerst mit zwei, ab 1604 mit vier und 1723 mit sechs Mahlgängen. Ab 1604 nahm auch ein Sägewerk den Betrieb auf. Im Zweiten Markgrafenkrieg 1552 / 53 und im Dreißigjährigen Krieg wurde die Erichmühle mehrfach zerstört. Auch Brände, meist durch Mehlstaubexplosion, zerstörten mehrmals die Mühle. Dadurch war der Betrieb oft nicht rentabel, so dass ein Müller durchschnittlich elf Jahre dort tätig war. Seit 1791 befindet sich die Erichmühle im Besitz der heutigen Familie. Beim Brand 1964 fiel die Mühle den Flammen zum Opfer, nur das Sägewerk konnte gerettet werden. 1980 wurde der Mühlbetrieb eingestellt und zu einem Holzfachmarkt umgebaut. Liebevoll gestalteter Platz am Feuerwehrhaus Großschwarzenlohe © Dr. Jörg Ruthrof Gemeindeportrait 13

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