Informationsbroschüre Markt Wendelstein

Das Portfolio mit umweltschonenden Produkten auszubauen und zudem weiter auf Verpackungsmaschinen und Reinraum zu setzen, lohnt sich. Wenn es um das Ökodesign von Verpackungen geht, werden gerne drei Säulen genannt: Vermeiden (Verpackung ganz weglassen), Vermindern (dünnere Verpackung, Mehrwegsysteme), Recycling (recyclingfähige Verpackung). Der Verbraucher verlangt es, die Politik macht Druck. Und immer mehr Unternehmen sind sich bewusst, dass umweltbewusster Materialeinsatz nicht nur mühsame Pflicht ist, sondern die eigene Marke stärkt. Aber ist es wirklich so einfach? Wo können Unternehmen beim Einsatz von Kunststoffen ihre Öko- Bilanz verbessern? Und warum können sie zusammen mit ihren Zulieferern von Kunststoffverpackungen für eine bessere Öko-Bilanz sorgen? Wir sprachen hierzu mit Dr. Christoph Strubl und Franz Strubl, Inhaber des mittelständischen Verpackungsunternehmens Strubl GmbH & Co KG. Worum geht es bei Umweltfreundlichkeit und Verpackung? Franz Strubl: Es geht bei Kunststoffverpackungen, sehr verkürzt gesagt, um Vermeiden, Vermindern, Recyclen, also um zwei Dinge: Welche Kunststoff-Materialien setzen wir ein? Und wie kann der Kunde das für den Verwertungskreislauf nutzbar machen? Fangen wir mit Letzterem an: Den größten Teil unseres Umsatzes machen wir mit B2B mit Industriekunden. Dort existieren nachhaltige stoffliche Verwertungskreisläufe, die Recyclingquote unserer Verpackungen dürfte hier bei nahezu 100 Prozent liegen. Denn wir liefern hier Beutel und Folien aus Standardkunststoff LDPE oder PP. Das sind komplett recycelbare Einstoffverpackungen mit guter Ökobilanz und geringem Materialeinsatz. Das Thema Recyceln kann aber – und das ist eine ganz große Chance in Richtung noch mehr Nachhaltigkeit – sogar gleich zu Beginn der Wertschöpfungskette eine Rolle spielen. Denn wenn Kunden beim Materialeinsatz auf so genannte Post-Consumer-Rezyklate, kurz PCR, zurückgreifen, dann ist das ein wichtiger Beitrag hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe! Umweltschonende Verpackungen – wie spielen Sie als Firma Strubl in diesemMarktsegment mit? Christoph Strubl: Umweltbewusstsein ist für uns kein neues Thema, wir haben das schon lange auf der Agenda. Schon seit dem Einstieg meines Bruders und mir ins Unternehmen Anfang der 1990er Jahre beschäftigen wir uns mit dem Spannungsfeld Verpackung und Umwelt. Das Umweltthema ist ohne Frage für einen Betrieb der Kunststoffindustrie herausfordernd. Es hat die letzten fünf Jahre nochmal an Dynamik gewonnen. Wir sind aber gut darauf vorbereitet. So manches unserer Produkte, das wir in der Pipeline haben, wird sogar jetzt so richtig spannend für die Kunden. Denn der Öko-Trend ist ja unaufhaltsam. Welche weiteren Umwelt-Themen berücksichtigen Sie neben dem Recycling-Aspekt? Franz Strubl: Es fängt schon bei der Produktentwicklung an! Bereits hier haben wir mit unseren Kunden eine gute Ökobilanz im Blick: Muss es denn unbedingt immer eine Blister-Verpackung sein? Nein! Denn oft bieten sich genauso gut hundertprozentig recyclingfähige Header-Beutel an. Diese verbrauchen nicht nur weniger Material, sondern ihre Ökobilanz ist wegen des geringeren Volumens und Gewichts auch deutlich besser. Und was ist – um ein weiteres Beispiel zu nennen – mit Unternehmen, die bereits Beutel nutzen? Hier könnte die Stärke und somit der Materialeinsatz womöglich reduziert werden. Auch haben wir Biokunststoffe im Portfolio, bei denen der Anteil an nachwachsenden Rohstoffen bzw. die Fähigkeit der Abbaubarkeit relevant sind. Und last but not least beliefern wir natürlich auch Kunden, die Papierlösungen anfragen – wir nutzen also das gesamte Materialspektrum. Nur eines lehnen wir ab: „Greenwashing“ mit Pseudo-Öko-Verpackungen. Denn da werden verschiedene Materialien kombiniert, die nach Gebrauch nicht zu trennen und daher nicht recycelfähig sind – aber dem Konsumenten mit einer Papieranmutung „Öko“ vorgaukeln. Zu Ihrem Portfolio gehören auch Verpackungsmaschinen. Ihr Plug & Pack-System war auf der Fachpack 2021 ein echtes Highlight, warum? Christoph Strubl: Es kam super an, wie flexibel die Maschine ist, wie schnell sie arbeitet und wie einfach sie neu eingestellt werden kann. Diese Maschine befüllte schnell nacheinander einzelne Beutel aus verschiedensten umweltfreundlichen Materialen, von 100 Prozent Recyclingmaterial über Biokunststoffe bis hin zu verschweißbaren Papiertüten. In diesem Fall bekommen unsere Kunden das Gesamtpaket „Made by Strubl“, also Beutel und Maschine als Komplettsystem aus einer Hand. Beim Maschinenbau nutzen wir übrigens die Logik eines modularen Technik-Baukastens, wir setzen also Standardkomponenten intelligent zusammen. Der Vorteil: Die Maschine ist bei Bedarf sehr leicht erweiterbar oder auch umzubauen. Welche Rolle spielen Reinraumverpackungen als dritter Baustein in ihrer Zukunftsstrategie? Christoph Strubl: Verpackungen, zum Beispiel für Blutplasma oder Beatmungsschläuche, unterliegen natürlich anderen Verpackungs-Anforderungen als Beutel für Schrauben oder unsere gelochten Folien für Blumenzwiebeln. Denn Folien und Beutel aus dem Reinraum müssen dazu beitragen, dass Kontaminationsrisiken in der Reinraumprozesskette vermieden werden. Mit Verpackungen der Reinraumklasse ISO 5 sind wir gut aufgestellt – wir sehen hier auch viel Potenzial in der Zukunft! A propos Zukunft: Mein Neffe Vincent Strubl ist seit Sommer 2020 bei uns im Unternehmen. Franz und ich freuen uns total, dass die vierte Generation an Bord ist. Dass „die Jugend“ per se besonders umweltbewusst ist, ist für uns und unsere Kunden dabei von Vorteil! Das Interview führte Reglindis Pfeiffer. Dr. Christoph Strubl und Franz Strubl kennen sich aus, wenn es um Kunststoffverpackungen geht. Kein Wunder, denn sie führen seit 1992 in dritter Generation die Strubl GmbH & Co. KG, ein mittelständisches Unternehmen mit Standorten in Franken und der Oberpfalz. Während Großvater und Vater noch ausschließlich Folien und Kunststoffbeutel produzierten, erweiterten die Brüder das Unternehmensportfolio und bieten auch Verpackungsmaschinen und Reinraumverpackungen an. Öko-Trend als unternehmerische Chance Franz Strubl (links) und Dr. Christoph Strubl (rechts) freuen sich, dass mit Vincent Strubl (Mitte) die 4. Generation an Bord des fränkischen Familienunternehmens kommt. Kontakt: Strubl GmbH & Co. KG | Richtweg 52 | 90530 Wendelstein | strubl@strubl.de | www.strubl.de S T R U B L Kunststoffverpackungen · Plug & Pack-Systeme R

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