Informationsbroschüre Markt Wendelstein

und die Dürrholzmenge übersteigt oftmals den Bedarf. Viele Waldbesitzer haben auch nicht mehr den direkten Bezug zur Waldwirtschaft. Dies kann aus Zeitmangel oder auch fehlender Kenntnis und Ausrüstung sein. Manche Wälder werden kaum bis gar nicht gepflegt. In anderen Wäldern übernehmen professionelle Unternehmen die Arbeiten. Die FBG bietet inzwischen viele Dienstleistungen zum Holzmachen an, von der Motorsäge zum Harvester sowie Transport und Vermarktung des Holzes. Abhängig vom Holzpreis bleibt in der Regel durch den Holzverkauf auch immer ein Erlös übrig. Die Fällung mit dem Harvester bedeutet einiges an Vorbereitung, unter anderem die Erschließung des Waldes durch Rückegassen. Doch ist das Sicherheitsrisiko beim Harvester um einiges geringer als bei der motor-manuellen Fällung. Wie wird das Holz aus unseren heimischen Wäldern genutzt? Bis vor 30 Jahren wurde nur Langholz eingeschlagen. Inzwischen werden die Stämme beim Fällen vorsortiert und in unterschiedliche „Sortimente“ aufgeteilt. Dadurch kann eine bessere Vermarktung des Holzes erreicht werden, was zu einem höheren Verkaufspreis führt. Ein Teil des Holzes wird als Bauholz verwendet und an regionale Sägewerke verkauft. Ein weiterer Teil dient der Herstellung von Paletten und der Rest wird zu Spanplatten verarbeitet oder als Brennholz verwendet. Seit Anfang der 1990er Jahre wurde nach alternativen Holznutzungen gesucht. Der Sturm „Wiebke“ hatte große Waldschäden hinterlassen. Dadurch entwickelten sich u. a. Hackschnitzelheizungen. In Roth wurden beispielsweise zwei Hackschnitzel-Heizanlagen beim Landratsamt / Kreisklinik und beim Schulzentrum gebaut. Holzpellets sind seit etwa 15 Jahren verbreitet. Pellets brauchen, im Gegensatz zu Hackschnitzeln, keine großen Lagerkapazitäten. Somit sind sie auch für Eigenheime in dichter Bebauung geeignet. Was wünschen Sie sich als FBG-Vorsitzender und Waldbesitzer für die Zukunft des Waldes? Es wäre schön, wenn sich das Klima wieder einpendelt so wie im Jahr 2021. Im Winter gab es Schnee und Frost und ab dem Frühling immer wieder ausreichend Niederschläge. Bei diesem Wetter haben Schädlinge keine Chance und es macht wieder Spaß im Wald zu arbeiten, egal ob bei der Pflanzung, der Pflege oder der Ernte der Bäume. Was können die Bürgerinnen und Bürger tun, um eine nachhaltige Waldwirtschaft zu unterstützen? Die Verwendung von Holzprodukten als klimaneutralem Rohstoff ist stets sinnvoll und nachhaltig. Darüber hinaus erhoffen wir uns weiterhin eine hohe Akzeptanz für forstwirtschaftliche Maßnahmen, auch wenn diese auf den ersten Blick etwas brachial erscheinen mögen. Der Einsatz von Harvestern, die ausschließlich auf den Rückegassen fahren und so den allergrößten Teil des Waldbodens schonen, dient nicht zuletzt auch der Sicherheit. Der Sicherheit der Waldarbeiter aber auch der Waldbesucher. Deshalb bitten wir stets, die Absperrungen aufgrund von Fällarbeiten zu beachten. Die Wälder dienen natürlich auch der Erholung. Für Natur und Tiere ist es jedoch sehr wichtig, dass sich die Wanderer und Radler an die Wege halten. Viele Tiere halten Winterruhe und werden durch Menschen aufgescheucht und kommen dadurch nicht mehr durch den Winter. Beim Spazierengehen im Wald kann man die Augen offen halten für das Neue, das gerade entsteht. Aus einem unscheinbaren Bäumchen amWegesrand wächst in einigen Jahrzehnten ein stattlicher Baum heran. Welche besonderen Erlebnisse verbinden Sie mit der Wald- arbeit? Wenn ich zuhause ein Bauvorhaben hatte, haben mein Sohn Christian und ich die Stämme imWinter geschlagen. Dann wurden sie im Sägewerk geschnitten. Zuhause fertigten Zimmerleute aus dem Bauholz einen Dachstuhl oder eine Halle. Bei mancher Pfette weiß ich heute noch, wo der Baum stand, aus dem sie gemacht wurde. Ich habe dadurch einen ganz persönlichen Bezug zu meinem Holz. Bauen, Umwelt & Nachhaltigkeit 41

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