Informationsbroschüre Markt Wendelstein

Hermann Lahm ist Organist, Chorleiter und vieles mehr. Für seine vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten wurde er 2001 mit dem Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt ausgezeichnet. „Ich bin kein „Künstler“, denn Kunst kommt von Können. Ich kann bloß a weng was und setz es auch gerne ein“ – Hermann Lahm, vielseitiges Allroundtalent. Welche Musikinstrumente spielen Sie? Ich bin 1948 in Weiden in einer musikalischen Familie aufgewachsen. Mit drei Jahren „saß“ ich zum ersten Mal auf der Orgelbank. Mein erstes Instrument war ein Sofakissen, auf dem ich als Akkordeon-Ersatz gespielt habe. Mit neun Jahren habe ich Klavier spielen gelernt, später dann noch Orgel und Akkordeon. Auch eine Gesangsausbildung und Chorleitung waren dabei. Mit meinen fünf Geschwistern habe ich oft musiziert. Haben Sie ein Lieblingsinstrument? Die Königin der Instrumente – die Orgel. Die Orgel bietet viele klangliche Möglichkeiten durch die unterschiedlichen Register (Pfeifen einer Klangfarbe wie Flöten, Trompeten etc.). Orgelspielen ist eine Ganzkörpererfahrung. Man spielt auf den Manualen und Pedalen „mit Herzen, Mund und Händen“ und Füßen. In welchen Genres sind Sie tätig? Mit Orgel und Klavier bin ich vor allem in der klassischen Kirchenmusik zuhause, aber auch im neuen geistlichen Liedgut. Seit 1974 bin ich Organist in St. Nikolaus. Zusätzlich habe ich hier einige Chöre geleitet: zwölf Jahre den Kinderchor, 46 Jahre den Kirchenchor, seit vielen Jahren den Cantobo-Chor und etliche Spontan- und Projektchöre. Daneben habe ich lange im „Palestrinachor-Nürnberg“ mitgesungen, der vor allem die alte Musik pflegt. Der Volksmusik fühle ich mich mit dem Akkordeon verbunden. 15 Jahre habe ich bei der Wendelsteiner Stubenmusik zusammen mit Hackbrett, Zither, Gitarre und Kontrabass musiziert. Einsätze für Wendelstein Für die trikommunale Partnerschaft Wendelsteins war ich schon öfter musikalisch tätig, ebenso wie bei Konzerten, Vereins- feiern, Seniorennachmittagen und Gottesdiensten aller Art. Auch außerhalb Wendelsteins bin ich aktiv, zum Beispiel im Neumarkt-TV, CD-Einspielungen, Bayerischer Rundfunk, Kinderorgeltage, Dekanatsmusiktage und natürlich spiele ich oft Orgel in anderen Pfarreien“. Für alle Einsätze gilt: wenn die Ehefrau nicht einverstanden ist, dann ist so ein Einsatz für den Mann nicht möglich. Was ist Ihre größte Freude beim Musizieren? Musik drückt alle Lebenslagen und Stimmungen aus. Sie jubelt, beruhigt und tröstet. Musizieren ist eine soziale Angelegenheit. Musik ist auch ein Beitrag zur Liturgie und zum Lob Gottes. Sind Sie noch anderweitig künstlerisch tätig? Ich liebe die Verbindung von Text, Musik und Bild. Seit vielen Jahren schreibe ich Musik und Texte für verschiedene Anlässe und Gelegenheiten. Im Autorenverband Franken bin ich Mitglied und habe sechs Bücher herausgebracht. Auch für die Schreibwerkstatt Wendelstein habe ich Texte geschrieben. Für das „Etzertla“-Buch von Pfarrer Stanislaus habe ich etliche Fotos gemacht. Woher beziehen Sie Inspirationen? Die Ideen werden oft ausgelöst von Gefühlen wie Freude, Ärger oder Trauer. Auch die Natur inspiriert mich: Sonne, Wind, Jahreszeiten, Weihnachten oder Ostern. Die Erlebnisse des Alltags formen sich dann zu Musik, Bildern oder Texten. Auch die Musikinstrumente selbst sind Ideenquellen. Eine gute Orgel reizt mich zum Spielen, ebenso wie Kirchenräume mit guter Akustik. Welche besonderen Erlebnisse verbinden Sie mit Musik und Texten? Es ist schön, wenn Musik oder Texte zum Weiterdenken anregen wie eine gute Predigt. Oft braucht es nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Ein sehr schönes Erlebnis ist das ökumenische Weihnachtskonzert in Wendelstein, das alle fünf Jahre stattfindet. Das größte gemeinsame Konzert in Wendelstein war die Feier zum 150-jährigen Bestehen des Diakonievereins. Dort haben alle Wendelsteiner Gesangschöre und Posaunenchöre gemeinsam musiziert. Hermann Lahm © Manfred Birke Interview mit Hermann Lahm Kultur & Freizeit 86

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