Bürger-Informationsbroschüre Gemeinde Wettenberg

Eine junge Gemeinde Die Gemeinde Wettenberg wird nach Auflösung der Stadt Lahn am 01.08.1979 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Krofdorf-Gleiberg, Launsbach und Wißmar mit insgesamt 10.700 Einwohnern gebildet. Namensgebend für die neu gegründete Gemeinde ist ein bewaldeter Bergrücken, der etwa in der Mitte zwischen den drei Ortsteilen liegt. Deshalb wird 1971/72 dort eine integrierte Gesamtschule, die Wettenbergschule (heute: Gesamtschule Gleiberger Land), die bis zur zehnten Jahrgangsstufe führt, errichtet. „ „Geschichte Die ältesten Bodenfunde in der Gemarkung belegen, dass schon vor rund 6.500 Jahren Menschen vorübergehend hier gelebt haben. Eine kontinuierliche Besiedlung ist allerdings erst für eine spätere Zeit nachweisbar. Die Zufälligkeit der ersten urkundlichen Erwähnung (Krofdorf: 774; Wißmar: 778; Gleiberg: 1141; Launsbach: 1242) besagt wenig über das tatsächliche Alter eines Ortes. Krofdorf dürfte seit etwa 1.400 Jahren existieren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind es Angehörige des germanischen Volksstamms der Franken, die aus dem Rhein-Main-Gebiet durch die Wetterau nach Norden vordringen und im späten 6. Jh. den Ort gründen. Launsbach ist vermutlich etwa 1.100 Jahre alt. Aufgrund der Lage auf der Lahnmittelterrasse, der Ortsnamensendung und der relativ geringen Gemarkungsgröße dürften seine Anfänge im 9. Jh. zu suchen sein. Gleiberg kann auf eine etwa 800jährige Entwicklung zu- rückblicken. Die Siedlung entsteht zu Beginn des 12. Jh. im Anschluss an die Burg und wächst in der Folgezeit rasch an Einwohnern und Bedeutung. Die jeweiligen Eigentümer der Gleiburg bestimmen über Jahrhunderte das Leben der Bevölkerung in den Ortsteilen. Es sind die Grafen von Gleiberg/Luxemburg (1000 – 1170), die Herren von Merenberg (1170 – 1333), die Grafen von Nassau (1333 –1816) und schließlich der preußische Staat (1816 – 1945). Für Wißmar sind vom 14. bis zum Beginn des 18. Jh. auch die Herren der Badenburg als Obermärker (Aufseher) der Markgenossenschaft von Bedeutung. Nach der Teilung der Grafschaft Gleiberg um die Mitte des 12. Jh. kommt die Osthälfte später an die Landgrafen von Hessen. Die Westhälfte u. a. mit Gleiberg und Krofdorf gelangt an die Herren von Merenberg und dann an die Grafen von Nassau. Bei der Teilung verbleibt ein Gebiet in gemeinsamem Besitz, das sog. „Gemeine Land an der Lahn“. Dazu gehören u. a. Launsbach und Wißmar. Nach ständigen Streitigkeiten über Rechte und Zuständigkeiten wird das „Gemeine Land an der Lahn“ 1585 zwischen Hessen und Nassau aufgeteilt. Launsbach und Wißmar werden jetzt nassauisch, sodass seither alle Wettenberger Ortsteile zu ein und derselben größeren Verwaltungseinheit gehören. Nach dem Übergang an Preußen werden sie wenige Jahre später in den Kreis Wetzlar eingegliedert. Vom 01.01.1977 bis zum 31.07.1979 gehören sie als Stadtbezirk Wettenberg zur kreisfreien Stadt Lahn und bilden nach deren Auflösung die Gemeinde Wettenberg, die dem Kreis Gießen zugeordnet wird. Seit der 2. Hälfte des 19. Jh. findet innerhalb weniger Jahrzehnte ein tief greifender struktureller und funktionaler Wandel statt. Die Landwirtschaft büßt ihre dominante Stellung ein. Die in Gießen, Heuchelheim, Lollar und Wetzlar entstehenden Gewerbe- und Industriebetriebe sowie die in allen Ortsteilen angesiedelten Zigarrenfabriken bieten zunehmende Möglichkeiten eines außerlandwirtschaftlichen Neben- und später Haupterwerbs. Wettenberg – Die Gemeinde stellt sich vor 4 © Steffen Hampl

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