Bürger-Informationsbroschüre der Gemeinde Wiedemar

Geschichte Siedlungsgeschichte Die heutige Gemeinde Wiedemar ist zwar jung, blickt aber auf eine lange Entwicklung zurück. Die Gemeinde Wiedemar ist ein geschichtsträchtiger Ort – auch wenn sich die bisherige Gemeinde Wiedemar erst zum 1. Januar 2013 mit den Gemeinden Neukyhna und Zwochau zur neuen Einheitsgemeinde Wiedemar zusammenschloss. Bis dahin arbeiteten die Gemeinden im Verwaltungsverband Wiedemar zusammen, der mit dem Gemeindezusammenschluss aufgelöst wurde. Als Sitz der Verwaltung wurden die bisherigen Standorte in Kyhna und Wiedemar vorerst beibehalten. Wiedemar wurde erstmals als Villa Wedemar im Jahre 1272 urkundlich erwähnt. Der Ortsteil Kölsa tauchte bereits rund 100 Jahre früher, das heißt im Jahre 1158, erstmals in einer Urkunde auf. Dessen Ortsname wurde aus dem slawischen Colsow, was so viel bedeutet wie „Rodungsort“, abgeleitet. Zwochau wurde ebenfalls erstmals im Jahr 1158 urkundlich erwähnt und gehörte mit seinen späteren Ortsteilen bis 1815 zum kursächsischen Amt Delitzsch. Wiesenena wurde erstmals im Jahre 1342 als Besitz des Ritters Hermann von Wiesenena und Klitschmar unter dem damaligen Namen Gliczene im Jahre 1349 urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich ebenfalls aus dem slawischen ab und dürfte so viel wie „Ort an der Quelle“ bedeuten. Der Ortsteil Lissa entstand um 1630 durch evangelische Einwohner des Städtchens Lissa in Böhmen, die im Zuge der Rekatholisierung auswanderten. Serbitz wurde urkundlich seit dem 13. Jahrhundert mit verschiedenen Namen erwähnt und hat seinen heutigen Namen seit 1623. Funde am Ortsrand von Zschernitz weisen auf eine großflächige bandkeramische (Neolithikum) Siedlung vor etwa 7.000 Jahren hin. Eine bei Ausgrabungen gefundene männliche Tonfigur wird als Adonis von Zschernitz bezeichnet. Diese wird im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz ausgestellt. Diese Funde und Gräberfelder zeigen, dass es rund um das heutige Wiedemar bereits germanische und sorbische Siedlungen in der Zeit vom siebten bis fünften Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung gab. Die verschiedenen Orte der heutigen Gemeinde Wiedemar haben sich durch die Jahrhunderte als landwirtschaftliche Güter entwickelt. Kriege und Seuchen haben sie in Mitleidenschaft gezogen, aber immer hatten die Bewohner die Kraft, sie wieder aufzubauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Höfe den Weg der sozialistischen Landwirtschaft. Die Wende brachte erneut eine gewaltige Veränderung. Heute ist Wiedemar eine moderne Wohngemeinde, die ihren Bürgerinnen und Bürgern die notwendigen Grundlagen für ein zufriedenes Leben bietet. Zaasch Kriegerdenkmal © Y. Sommerfeld 6 Geschichte

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