Schule – und was dann? Elternratgeber zum Schulbeginn 2021 für Wiesbaden und Rheingau-Taunus-Kreis

23 Zuckertüten zu verschenken, ist schon seit Ende des 18. Jahrhunderts dokumentiert. In ländlichen Gegenden war es üblich, den Kinderneinegroße selbst gebackene Brezel mit auf den neuen Lebensweg zu geben. Im 20. Jahrhundert wurde die Schultüte so, wie wir sie heute kennen, populär und ist seither nicht mehr wegzudenken. Traditionsgemäß soll die Schultüte eine Belohnung und ein besonderer Anreiz für den ersten Schultag sein. Schultü- ten gibt es in fast jedem Kaufhaus und in allen Papierwarenläden zu kaufen. In vie- len Kindergärten entwickelt sich trotzdem ein anderer Trend: Oft stecken die Eltern sehr viel Liebe und Zeit in ein individu- ell gestaltetes Unikat, das noch lange nach dem ersten Schultag einen Ehrenplatz behält. Nunwäre da noch die Frage nach dem Inhalt der Schultüte. Immer mehr Eltern ver- zichten auf Schultüten, die vor lauter Süßigkeiten aus allen Nähten quillen. Der Inhalt besteht nun häu- figer aus einer Mischung von (gesunden) Süßigkeiten oder Obst, kleinen Schulutensilien oder Spielsa- chen. Wichtig: Nach demMotto „Weni- ger ist oft mehr“ soll das Kind nicht mit Geschenken überhäuft werden. Beliebt und geeignet sind: Schreib- oder Bunt- stifte, ein Konzentrationsspiel, ein Mal- oder Bilderbuch, ein T-Shirt oder anderes Wunschkleidungsstück, Lego- oder Play- mobilpäckchen, ein bis zwei Holzwürfel (später kann man damit Rechenaufga- ben besser veranschaulichen), Hörspiel- kassetten, eine hübsche Brotdose oder Trinkflasche, eine Lieblingssüßigkeit Ihres Kindes, ein Gutschein für einen Ausflug (zum Beispiel in den Zoo). Als Füllmaterial für die Tütenspitze kann man entweder Zeitungspapier oder eine Tüte Popcorn verwenden. „Paul kommt in die Schule. Er hat sich eine Schultüte gebastelt. Du kannst sie bunt ausmalen!“ TIPP Basteln Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Schultüte. Schenken Sie statt Süßigkeiten lie­ ber Dinge mit Bezug zur Schule. So hält die Freude länger an.

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