Seniorenwegweiser 2019/2020

2.5 Wohnberatung und Wohnraumanpassung Wohnberatung Wohnberatung hat zum Ziel, das selbständige Wohnen bzw. die selbständige Haushaltsführung der Menschen in ihrer Wohnung und in ihremWohnumfeld zu erhalten, zu fördern oder wiederherzustellen. Die eigene Wohnung ist der Ort, an dem sich vor allem ältere oder auch hilfebedürftige Menschen am meisten aufhalten. Hier fühlen sich die Menschen in der Regel sicher. Dennoch ereignen sich die meisten Unfälle im eigenen Haus­ halt, mit häufig schwerwiegenden Folgen für die Ge­ sundheit und dauerhaften Einschränkungen im Alltag. Durch Umgestaltungen bzw. Anpassungen im Haus oder der Wohnung können oftmals Stolperfallen besei­ tigt, Barrieren reduziert und hierüber ein Wohnumfeld geschaffen werden, welches den Alltag erleichtert und sicherer gestaltet. Oft können schon kleine Verände­ rungen oder der Einsatz von Hilfsmitteln einen großen Nutzen erzielen. Wohnberatung dient daher der Unfall­ vermeidung und Prävention, aber auch der Erleichterung von Pflege sowie der Ermöglichung und Wiederherstel­ lung einer selbstständigen Lebensführung. Für den Fall, dass kleine Umgestaltungen nicht aus­ reichen, um den Alltag einfacher und sicherer zu ge­ stalten, so gibt es unter bestimmten Voraussetzungen auch die Möglichkeit einer baulichen Veränderung bzw. baulichen Wohnraumanpassung. Näheres hierzu finden Sie im nachfolgenden Abschnitt „Wohnraum­ anpassung“. Wohnraumanpassung In manchen Fällen reicht der Einsatz von Hilfsmitteln (z. B. Badewannenlifter) nicht mehr aus, um sich selbstständig versorgen zu können oder versorgt zu werden. Dann kann es durchaus Sinn machen, über bauliche oder technische Veränderungen bzw. An­ passungen nachzudenken und sich über die Möglich­ keiten beraten zu lassen. Pflegebedürftige mit einem Pflegegrad haben beispielsweise die Möglichkeit, einen Antrag auf Wohnraumanpassung /Wohnumfeld­ verbesserung bei der Pflegekasse zu stellen, um für bauliche Wohnraumanpassungen ggf. einen Zuschuss zu erhalten. Zur Veranschaulichung hier einige exemplarische Beispiele zu möglichen Maßnahmen der Wohn­ raumanpassung: • Installation von Handläufen • Anpassung von Küchen an die Bedürfnisse von z. B. Rollstuhlfahrern • bedarfsgerechte Umgestaltung des Bades z. B. Einbau einer ebenerdigen Dusche • Installation eines Treppenlifts • Türverbreiterungen • Installation einer Rampe • Taktile Orientierungshilfen • Rutschhemmende Bodenbeläge • Installation von Lichtschaltern in Greifhöhe • Auch Umzüge in eine geeignete Wohnung, wenn eine Wohnraumanpassung in den eigenen vier Wänden aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist. 14 2 Wohnen im Alter

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