Informationsbroschüre Wittingen

Lange Straße – Kleine Wallstraße erhalten geblieben. 1662 hatte Wittingen bereits 102 Häuser oder Feuerstätten. 1757 während des Siebenjährigen Krieges zwischen Preußen (Friedrich d. Große) und Österreich (Maria Theresia) erfolgte eine Besetzung Wittingens durch die Franzosen. Fast 10.000 Mann waren damals zeitweise in Wittingen einquartiert. 1803 waren es dann Napoleons Truppen, die den Norden Deutschlands und auch Wittingen besetzten und in Göttingen die Uni-versitätskirche als Magazin benutzten. Deshalb wurde die Orgel dieser Kirche in einer Zeitung zum Kauf angeboten. Trotz der schweren Zeiten entschlossen sich die Wittinger Bürger, für 900 Taler diese wertvolle Orgel zu erwerben. Sie hat bis heute ihren Platz in der Stephanus-Kirche. 1810 erfolgte eine neue Ämtereinteilung nach französischem Muster. Wittingen gehörte danach im Departement Niederelbe zum Distrikt Salzwedel. Innerhalb dieses Distrikts bildete Wittingen den 5. Kanton mit 13 „Communen“, deren südlichste Weyhausen mit Tappenbeck und Bokensdorf und deren nördlichste Darrigsdorf mit Glüsingen, Gannerwinkel, Stöcken und Wollerstorf waren. Damit war die Stadt, wie heute, Verwaltungsmitte eines großen Bezirks. Im Jahre 1888 erscheint die Wittinger Zeitung, die dann ab 1896 als Isenhagener Kreisblatt amtliches Blatt der damaligen Kreisverwaltung Isenhagen war. In dieser Zeit gab es vielfältige Aktivitäten durch Gründung von Firmen wie Stärkefabrik, Molkerei, Ausbau der Brauerei usw. Am 01.12.1900 erreichte die Bahn den Ort Wittingen. Den Ersten und Zweiten Weltkrieg überlebte Wittingen fast unbeschadet. Nach 1945 gab es in der Stadt Wittingen durch die Vertreibung vieler Deutscher aus den Ostgebieten einen großen Bevölkerungszuwachs und damit eine Vergrößerung des Ortes. Seit der Öffnung der innerdeutschen Grenze am 09.11.1989 leben die bis dahin durch Mauer und Stacheldraht verhinderten persönlichen und auch wirtschaftlichen Kontakte zur Altmark wieder auf. Mehr denn je ist Wittingen wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt der jetzt wieder um Teile der Altmark bereicherten Region. Durch die Gebiets- und Verwaltungsreform im Jahre 1974 wurden die ehemaligen Samtgemeinden Wittingen, Knesebeck und Schneflingen sowie die Gemeinden Ohrdorf und Radenbeck zur neuen „Stadt Wittingen“ zusammengeschlossen. Vor dieser Reform hatte die Stadt Wittingen 5.100 Einwohner. Heute hat die Stadt 11.493 Einwohner (Stand: 30.06.2022). Die neue Stadt besteht aus 25 Ortschaften und hat eine Katasterfläche von 225 km2. Sitz der Verwaltung ist Wittingen, in einem im Jahre 1968/69 in der Bahnhofstraße 35 gebauten Rathaus. 7 Ehemalige Grenzanlage bei Rade Stammhaus der Wittinger Privatbrauerei am Marktplatz Ehemalige Grenzanlage bei Rade

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