Bürger- Informationsbroschüre der Gemeinde Wutha-Farnroda

WUTHA-FARNRODA IM PORTRÄT | 7 Ansicht Farnroda Ansicht Schönau Farnroda Die Herren von Farnroda wurden 1260, Ort und Kirche von Farnroda dann 1272 bzw. 1278 erstmals erwähnt. Im Schlosspark mit Parkteich steht noch ein alter Wehrturm, der zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert erbaut wurde. Er gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäuden Thüringens und war einmal Teil einer Wasserburg. Die Herrschaft Farnroda gehörte lange Zeit (1461-1799) den Reichs- und Burggrafen von Kirchberg, die zeitweise ihre Hauptresidenz in Farnroda hatten. Auf dem Areal des alten Gutshofs stehen heute ein Mehrfamilienhaus und der „Bertold-Anzius“-­ Kindergarten. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts fanden die Bewohner des ursprünglich landwirtschaftlich geprägten Farnroda zunehmend Arbeit in der sich in der Region entwickelnden Industrie. Eine selbstständige Landwirtschaft betreibt heute kein einziger Farnrodaer mehr. Historische Persönlichkeiten Karl Friedrich von Heusinger (* 1792 in Farnroda, † 1883 in Marburg), Mediziner, Professor, Begründer der vergleichenden Pathologie, wurde für seine Verdienste geadelt. Franz Kleinsteuber (* 1886 in Farnroda, † 1961 in Würzburg), Architekt und Vertreter des „Neuen Bauens“. Mosbach Mosbach ist seit 1994 ein Ortsteil Wutha-Farnrodas mit eigener Ortsteilverfassung. Mosbach ist ein typisches Straßendorf, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass sich die Bauernhöfe dicht an dicht entlang einer Straße befinden. Mosbach wurde im Jahre 1197 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gemeinde Mosbach, zu der bis in das 18. Jahrhundert hinein auch Kittelsthal zugehörig war, gehörte keiner Gutsherrschaft an. Mosbach stand bis 1918 immer unter unmittelbarer landgräflich-thüringischer Herrschaft (zuletzt Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach). In Mosbach lebten daher über die Jahrhunderte in der Mehrzahl freie Bauern. Die meisten Mosbacher finden ihre Arbeit in Industrie, Handwerk und im Dienstleistungsgewerbe. Seit den 1950er Jahren ist Mosbach ein beliebter Urlaubsort. Die wunderschöne Landschaft am Rennsteig machten den Ort bekannt. Seit 1928 besitzt Mosbach ein eigenes Freibad. Schönau a. d. Hörsel, Deubach, Kahlenberg und Burbach Schönau, zu dem seit 1950 auch Deubach gehört, ist seit 1994 ein Ortsteil Wutha-Farnrodas mit eigener Ortsteilverfassung genauso wie Kahlenberg, zu dem seit 1922 auch Burbach gehört. Schönau, Deubach und Kahlenberg bilden schon lange kulturell eine Einheit. Seit dem Jahre 1247 wird Schönau erstmals erwähnt im Zusammenhang mit einem Burgbau im Nachbarort Kahlenberg. Burbach wird 1349 und Deubach 1350 erstmals erwähnt. Das Herzogtum Gotha war das erste Staatswesen in Deutschland, das eine allgemeine Schulpflicht einführte. Die Eröffnung einer Volksschule in Schönau a. d. H. 1658 dürfte damit zu den ersten Volksschulgründungen in Deutschland und Europa gehören. Nach dem Ersten Weltkrieg rückte die Region wiederum in den Fokus der deutschen Geschichte. Im Freistaat Gotha kam es während und nach dem Kapp-Putsch im März 1920 zu bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen. 1950 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Deubach nach Schönau a. d. Hörsel eingemeindet. Ab 1961 wurde auch in Schönau, Deubach und Kahlenberg die Landwirtschaft kollektiviert. Die Orte sind bis heute auch landwirtschaftlich geprägt. Neben der Agrargenossenschaft gibt es seit den 1990er Jahren wieder einzelne landwirtschaftliche Einzelunternehmen, die im Haupt- oder Nebenerwerb Landwirtschaft betreiben. Die meisten Einwohner sind aber auch hier heutzutage in der Industrie, im Handwerk und im Dienstleistungsgewerbe tätig. Seit 2000 betreibt die Gemeinde Wutha-Farnroda in der Scheune des Pfarrhauses das Hörselbergmuseum, in dem man sich über die Geschichte, über die Mythen- und Sagenwelt, das Backhandwerk sowie die Geologie und die einzigartige Flora und Fauna der gesamten Region informieren kann. Historische Persönlichkeiten Carl Friedrich August Mosengeil (* 1773 in Schönau, † 1839 in Meiningen), Stenograf, einer der Erfinder der deutschen Kurzschrift. Richard Stegmann (* 1889 in Schönau, † 1982 in Würzburg), Kornett- und Trompetenvirtuose.

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