Bürgerinformationsbroschüre der Gemeinde Wutöschingen

3 Das heutige Wutöschingen entstand zum 1. Januar 1975 durch das Gemeindereformgesetz und bildete sich aus den Teilorten Deger- nau, Horheim, Ofteringen, Schwerzen und Wutöschingen. Diese aus einzelnen Siedlungsplätzen entstandenen, früher selbstständi- gen Gemeinden können ohne Ausnahme auf eine traditionsreiche Geschichte zurückblicken. Degernau wurde 1358 in einer Schweizer Urkunde „Tegernouwe Wouttendal“ genannt, die erste urkund- liche Erwähnung stammt allerdings schon aus dem Jahre 1112. Frühgeschichtliche Funde weisen hier auf eine weit frühere Besiedlung hin. So wurde bei- spielsweise 1954 ein Steinplattengrab aus der Zeit um 3000 v. Chr. entdeckt. Erwähnenswert ist auch die sagenumwobene Bergkir- che, die bedingt durch ihre Lage durchaus als ein Wahrzeichen des Wutachtales genannt werden kann. Die erste Besiedlung Horheims dagegen liegt im Dun- keln der Geschichte und ist nicht genau zu datieren. Die erstmalige urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1303, wobei jedoch feststeht, dass dieser Siedlungsfleck mehrere Jahrhunderte früher gegrün- det wurde. Der größte Teil des Grundbesitzes gehörte einst dem Kloster Berau. Besitzer waren auch die Herren von Krenkingen, die Landgrafen Lupfen und ab 1639 die Fürsten von Fürstenberg. Horheim war bereits im 16. Jahrhundert der Sitz eines Obervog- tes, dem die Herrschaft „Wuottendal“ unterstellt war. Ebenso wie Degernau ist Horheim ein alter Wallfahrtsort mit der Antonius­ kapelle aus dem Jahre 1687. Auch Ofteringen trat erst später in den Blickpunkt der Geschichte. Erstmals 1251 wurde es zusammen mit dem Ritter Gerung von Ofteringen erwähnt. Nach dem Aussterben des Geschlechts der Ofteringer ging die Herrschaft mit dem Schloss an das Kloster Rhei- nau. 1861 pachtete Sabina Schneider von Sinzheim das Schloss und gründete das Kloster von der ewigen Anbetung im Wutachtal. Das heutige Kloster Marienburg ist auch bekannt durch seine Herstellung pharmazeutischer Artikel nach alten, überlieferten Naturrezepten. Dagegen reicht die Besiedelung von Schwerzen wieder bis in die Steinzeit zurück. Noch heute existieren die Reste einer Doppelburg aus der Hallstattzeit. Im Jahre 1122 taucht der Name Schwerzen erstmals in einer Urkunde als „Swerza“ auf. Bereits 1175 wird eine Kir- che urkundlich erwähnt. Die heutige Kirche, in der sich eine 1792 erbaute Stieffel-Orgel befindet, wurde 1782 erbaut. Zu Schwerzen gehört der Ortsteil Willmendingen mit dem gleichnamigen Schloss, das 1609 vom Landvogt Johann Jakob Beck erstellt wurde. Wutöschingen wurde im Jahre 1110 erstmals in einer Urkunde erwähnt, muss jedoch nach urgeschichtlichen Funden weit älter sein. Man fand Steinbeile aus der Steinzeit, eine Bronzeplatte und alemannische Gräber mit Beigaben. Die ersten beurkundeten Grundher- ren waren die Herren von Krenkingen. Zu den ältesten Gebäuden Wutöschingens zählt die aus dem Jahre 1564 stammende Trot- te in der heutigen Hauptstraße. Wohl bekanntester Wutöschinger Bürgersohn ist der im Jahre 1595 in Wutöschingen geborene Pater Stanislaus Saurbeck, genannt der Apostel des Bregenzer Waldes. Geschichte

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