Informationsbroschüre der Stadt Zirndorf

15 Stadt Zirndorf – hier dreht sich was … Eine kleine Zeittafel 4000 – 1000 v. Chr.: In der Jungsteinzeit lebten die Menschen im Zirndorfer Raum von Ackerbau und Viehzucht. 5./6. Jahrhundert: Die Menschen leben in Streusiedlungen (zum Beispiel Leichendorf). Woher der Name Zirndorf kommt, darüber sind sich die Experten uneins. Da viele Slawen im frühen Mittelalter in dieser Gegend gelebt haben, stammt Zirndorf wahrscheinlich vom Begriff „zirrow“ schwarz). Karolinger Zeit: Zirndorf entsteht als Eigenbesitz des Domstifts Eichstätt. Das Bistum stellt die Kirche unter den Schutz von zwei Heiligen: St. Clemens und St. Blasius. Im 15. Jahrhundert wird nur noch St. Clemens als Schutzheiliger genannt. Aufgrund einer baulichen Er- weiterung muss die Kirche neu geweiht werden und erhält nun St. Rochus als Schutzpatron. 13. Jahrhundert: Zirndorf ist im Besitz der Reichsministerialen-Familie von Berg. Diese Familie hat die Burg Berch nördlich von Zirndorf gebaut (Vorläuferin der Alten Veste). Die erste urkundliche Erwähnung Zirndorfs erfolgte am 9. September 1297 in der Katerbeck‘schen Urkunde. 1306: Der Ort besteht aus einer Kirche, neun Höfen, einer Schmiede, einer Mühle und dem Badehaus. 1388: Nürnberger zerstören die Alte Veste im Städtekrieg. 15. Jahrhundert: Zirndorf wird im ersten Markgrafenkrieg (1449 – 1450) von den Nürnbergern niedergebrannt; 1457 regelt der „Gemain-Brieff“ das friedliche Zusammenleben zwischen den nürnbergischen und den markgräflichen Untertanen. 1551: Erstmals wird eine jüdische Gemeinde erwähnt. 16. Jahrhundert: 1532 zerstört ein großes Feuer den halben Ort und die Kirche. Mit einer Gemeindeordnung (1580) beginnt die weitgehende Selbstverwaltung Zirndorfs. 1604: Der Ort gelangt aufgrund einer Erbteilung im markgräflichen Haus zur Linie Brandenburg-Ansbach. 1632: Anfang September bestürmt das schwedische Heer unter König Gustav Adolf das Lager von Wallensteins Heer und das Gebiet rund um die Alte Veste. Nach 1648: Das heutige Ortsbild mit Fachwerkhäusern und Sandsteinbauten entsteht. 1674: Markgraf Johann Friedrich von Ansbach lässt das hochfürstliche Brauhaus errichten. 1683 – 1685: Die jüdische Gemeinde baut sich ihre Synagoge. 1791 / 1792: Karl Alexander von Brandenburg Ansbach gibt sein Land an Preußen ab, darunter auch Zirndorf mit seinen 121 Anwesen. 19. Jahrhundert: Im Jahr 1806 fällt Zirndorf (135 Gebäude, 1.494 Einwohner) an Bayern; 1840 begann mit der Herstellung von sogenannten Hammerschlottern mit Kieselsteinen die industrielle Entwicklung des Ortes. Die Zirndorfer Spielzeugindustrie war geboren; 1877 bekommt der Ort das Marktrecht; von 1890 bis 1892 ist Zirndorf die Endstation der Rangaubahn; 1897 schreibt Jakob Wassermann den Roman „Die Juden von Zirndorf“ – eine Erzählung über das Leben der Juden in einer fränkischen Kleinstadt. 1904: Einweihung der katholischen Kapelle St. Josef. Bis zum Beginn der Industrialisierung leben die Zirndorfer:innen überwiegend nach dem evangelischen Glauben. 1912: Zirndorf wird zur Stadt erhoben. Mit der Urkunde vom 15. Oktober 1911 werden Zirndorf am 1. Januar 1912 vom Prinzregent Luitpold die Stadtrechte verliehen. 1936: Ein Kneippbad und das neue Rathaus in der Fürther Straße werden eingeweiht. 1938: Die Wehrmacht baut eine Luftwaffenkaserne.

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