Zittau - Wirtschaftsstandort und Zukunftschancen

Was sind CO2-arme Industrieprozesse? Die Industrie in Deutschland ist für ca. 23 % der CO2-Emissionen verantwortlich und damit nach der Energiewirtschaft der Sektor mit den zweithöchsten Emissionen. Daraus ergibt sich für viele Branchen die Herausforderung zur Erreichung der Klimaziele diese Emission deutlich zu reduzieren. Das Ziel: Industrielle Prozesse, die möglichst wenig bis gar kein CO2 emittieren. Warum gibt es das Institut? Das DLR hat im Juni 2019 das Institut für CO2-arme Industrieprozesse in Cottbus und Zittau gegründet, um Dekarbonisierungsoptionen für eine Vielzahl von Branchen zu ermitteln. Es werden Lösungsansätze für eine CO2-arme, material- und ressourceneffiziente Industrie entwickelt und umgesetzt. Die Forscher setzen auf nachhaltige Energieversorgung und Effizienzsteigerung, um die Klimaziele zu erreichen und die Energiewende zu gestalten. Im Fokus der Forschung steht die Reduktion von CO2 in vielen Industriezweigen wie etwa die Papier- und Lebensmittelherstellung oder die Produktion von Aluminium. Ein weiterer Schwerpunkt des Institutes ist die Zusammenarbeit mit (regionalen) Industriepartnern und Forschungseinrichtungen und der damit verbundene Technologietransfer. Was sind die Forschungsgebiete des Instituts? Unser Institut erforscht Hochtemperatur-Wärmepumpen (HTWP) mit dem Ziel CO2-neutrale Prozesswärme über 250 °C für die Industrie zu erzeugen. Diese erneuerbare HochtemperaturWärme soll für industrielle Prozesse, die viel Wärme benötigen, bereitgestellt werden. Ein weiteres Themengebiet ist die CO2Reduktion von Industrieprozessen, die schwer oder gar nicht auf einen elektrischen Betrieb umzustellen sind. Unser Institut gliedert sich in drei Abteilungen: • Die Abteilung für Hochtemperatur-Wärmepumpen entwickelt HTWP-Prototypen, die Prozesswärme und -Kälte für die Industrie bereitstellt. • Die Abteilung für Simulation und virtuelles Design optimiert die industriellen Prozesse unter Nachhaltigkeits- und Wirtschaftlichkeitsaspekten und entwickelt praxisnahe Strategien zum Einsatz von HTWP-Anlagen. • Die Abteilung für kohlenstoffarme Reduktionsmittel entwickelt disruptive neue Prozesse zur Vermeidung von CO2-Emissionen. Forschung in Zittau Das Institut in Zittau entwickelt eine Hochtemperatur-Wärmepumpe auf der Basis des Rankine-Prozesses, dessen Arbeitsmedium Wasserdampf ist. Dabei liegen die Herausforderungen in den Bereichen Anlagenbau, Anlagenbetrieb sowie Mess- und Steuerungstechnik. Die geplante Pilotanlage ZiRa (Zittauer Rankine Prozess) dient als experimentelle Basis für zukünftige Forschungsarbeiten, daher war bei der Konzeptionierung die Skalierbarkeit der Komponenten ein wichtiges Thema. Das Institut für CO2-arme Industrieprozesse verfolgt mit der Pilotanlage die Ziele, die Wärmewende in der Industrie mit innovativer Technologie voranzubringen und eine Möglichkeit der Dekarbonisierung von Prozesswärme aufzuzeigen. Die Pilotanlage erweitert dabei die Forschung auf Energieträgermedien mit Phasenwechsel. Das Institut Das internationale Team mit derzeit 60 Köpfen soll dazu bis Ende 2024 auf rund 110 Experten anwachsen – ein spannendes Feld für Verfahrenstechniker, Elektrotechniker, Chemiker, Physiker, Informatiker und Mathematiker. Ihr Know-how soll im besonderen Maß der Lausitzer Wirtschaft helfen – insofern sind neben weiteren Teamplayern auch weitere Vorreiter anderer Lausitzer Branchen willkommen, die ihre Produktionsprozesse auf eine erneuerbare Energiewelt umstellen wollen. Für Studierende der Region bieten wir ein duales Studium sowie spannende und anwendungsorientierte Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten an. Klingt spannend? Dann erfahren Sie mehr über uns: DLR-Institut für CO2- arme Industrieprozesse

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