Bürgerinformationsbroschüre des Amtes Züssow

13 Gemeinde Murchin In den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts war der Ort Murchin weit über die Grenzen des Kreises, wenn nicht sogar des Landes Mecklenburg-Vorpommern bekannt. Das vor allem wegen der Großraumdiskothek „Hyperdome“, die im Laufe der Zeit wohl zigtausende Besucher*innen in das ehemalige Kulturhaus von Murchin lockte. Nicht ohne Grund: Zahlreiche Stars der damaligen Zeit sind im „Hyperdome“ aufgetreten und sogar der ehemalige Musiksender „Viva“ war zu Gast. Eröffnet wurde das recht großzügig dimensionierte Haus im Jahr 1954. Es sollte ein Prototyp für weitere ähnliche Bauten sein, mit denen die Kultur aufs platte Land gebracht werden sollte. Vor der Wende machte es dann seinem Namen alle Ehre. Es traten Künstler*innen auf, die sonst nur in größeren Städten zu sehen waren. Es gab Kino im Kulturhaus, das Restaurant „Bauernstube“, Boxkämpfe und andere Sportveranstaltungen sowie viele große Feste. Zum Tanz spielten in den 50er- und 60er-Jahren allerdings noch Kapellen auf, erinnern sich die Älteren. Auch dafür seien die Leute schon von weit her nach Murchin gekommen. Nach dem Aus für die Großraumdisko im Jahr 2002 wurde es wesentlich ruhiger um das Haus. Die Kultur suchte sich jedoch neue Wege. So präsentierte sich das Herrenhaus in Libnow nach umfangreicher Instandsetzung im alten Glanz und es zog mit den „Herrenhauskonzerten“ zudem eine Kammermusikreihe in die historischen Gemäuer, bei der renommierte Musiker*innen aus dem In- und Ausland auftreten. Im benachbarten Pinnow wiederum gründete sich im April 2006 der Förderverein zur Erhaltung der Dorfkirche Pinnow, um den weiteren Verfall des um 1400 errichteten Gotteshauses aufzuhalten und Sanierungsarbeiten auf den Weg zu bringen. Daneben organisiert der Verein vor allem in den Sommermonaten Konzerte, die sich sehr gut mit einem Bad im nahe gelegenen Pinnower See vereinbaren lassen. Der See wiederum gehört unbestritten zu den beliebtesten Naherholungsorten in der Region. Einst gab es dort unter anderem eine große Wasserrutsche, einen Imbiss, Rettungsschwimmer*innen sowie Tret- und Ruderboote. Zwischenzeitlich wurde es auch dort etwas ruhiger, bis die Gemeinde im Jahr 2020 beschloss, das Waldbad wiederzubeleben. Zu den Institutionen, welche den Namen der Gemeinde über die Region hinaus bekannt machen, gehören mittlerweile auch das Bioökonomie-Zentrum im ehemaligen Schlachthof in Relzow und selbstverständlich auch die Fußball-Mannschaften des SV MurchinRubkow. Der Verein wurde ursprünglich im Jahr 1949 als Traktor Murchin gegründet, dem sich später die Betriebssportgemeinschaft (BSG) „Schwarz-Weiß“ Rubkow anschloss. Zahlen, Daten und Fakten Einwohner: ca. 800 (Stand 31.12.2021) Ortsteile: • Murchin • Lentschow • Libnow • Pinnow • Relzow Vereine: • Sport-Verein Murchin/Rubkow • Förderverein zur Erhaltung der Dorfkirche Pinnow • Relzower Dorf- und Angelverein • Sportfischerverein Pinnow • Taubenzüchterverein Murchin e. V. Pinnower See Sporthaus in Murchin Destillerie in Libnow

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