Titelbild Beverungen - Informationen für Bürger
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Gestern, Heute, Morgen

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Gestern

Der Name der Stadt, die Mitte des 9. Jahrhunderts als „Beverungun“ erstmals in den Corveyer Schenkungsregistern urkundlich erwähnt wurde, leitet sich ab von der Bever, dem kleinen Bach, der auch heute noch am südöstlichen Stadtrand in die Weser mündet. Die Bezeichnung Bever wiederum fi ndet ihren Ursprung im keltischen Wort „Bior“, was Wasser, Bach oder auch Biber bedeuten kann. Siedler mögen das Gelände am linken Beverufer dann „Biberweide“ genannt und diese Bezeichnung auf die entstehende Siedlung an der Bever übertragen haben, woraus im Laufe der Zeit „Biberanger“, „Beberungen“ und letztlich Beverungen entstanden ist.

Ganz in der Nähe erlitt das Römische Reich im Jahre 9 n. Chr. in der Varusschlacht im Teutoburger Wald eine so empfi ndliche Niederlage, dass es seine Eroberungspläne aufgab und sich hinter den Rhein und den römischen Grenzwall zurückzog. Auch die Orte um das heutige Beverungen standen dabei im Brennpunkt der Geschichte.
Um das Jahr 1330 wurde die Burg Beverungen unmittelbar an der Weserbrücke errichtet. Sie entstand zu einem Zeitpunkt, als Beverungen größere strategische Bedeutung zufi el, nachdem sich die Stellung des Bischofs von Paderborn gegenüber dem Landgrafen von Hessen verschlechtert hatte. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Stadt fast vollkommen zerstört, und auch der Siebenjährige Krieg ging mit wirtschaftlichen Rückschlägen einher. Als die Folgen dieser Kriege überwunden waren, entwickelte sich nicht zuletzt dank günstiger Verkehrswege ein lebhafter Handel, so dass sich Beverungen auch als Hafenstadt des Hochstiftes Paderborn etablierte.
Haupterwerbszweig war damals die Landwirtschaft. Vor allem der Getreidehandel blühte, dessen Produkte auf dem Wasserweg ihren Absatz fanden. Darüber hinaus war Beverungen ebenfalls ein wichtiger Umschlagplatz für den Eisenhandel. Der Beginn des 19. Jahrhunderts brachte po litische Unruhe in die Stadt. Im Jahr 1802 wurde Be verungen zunächst preußisch, dann im Jahr 1806 französisch, um schließlich 1813 erneut Preußen und damit dem Kreis Höxter zugeordnet zu werden. Nachdem sich die politische Landschaft beruhigt hatte, begann Beverungen sich durch den Anschluss an das Schienennetz im Jahr 1876 und den Bau der Weserbrücke 1902 stärker wirtschaftlich zu entfalten. Besonders der Bau der Eisenbahnlinie von Scherfede nach Holzminden brachte eine entscheidende Wende, ließ sie doch eine fl orierende Holzindustrie entstehen.
Während des Zweiten Weltkriegs blieb Beverungen von Bombardements verschont und wurde 1945 kampfl os von den Amerikanern besetzt. In der Zeit des Wirtschaftswunders wandelte sich Beverungen rasch in eine moderne Kleinstadt.

„Mochenland“
Diese Bezeichnung stammt aus der Zeit um das Jahr 1820, als die Deutschen noch in einem lockeren Staaten gefüge lebten und Zollschranken das Leben erschwerten. Eine besondere Steuerquelle Preußens war damals das Salzmonopol. Der Staat legte den Salzpreis fest und bei den preußischen Salinen östlich und westlich der Weser gab es erhebliche Preisunterschiede. Schmugg ler versuchten, sich das zunutze zu machen. Bever ungen wurde zum „Bemogelland“, zum „Mogelland“ oder „Mochenland“ und analog dazu die Bewohner zu „Mochen“.

Seit der kommunalen Gebietsreform im Jahr 1970 besteht die Stadt Beverungen als Mittelzentrum aus der Kernstadt und elf Ortsteilen. Zu einem wirtschaftlichen Aufschwung verhalf das ehemalige Kernkraftwerk Würgassen. Viele Arbeitsplätze wurden geschaffen, Infrastruktureinrichtungen wie das Schulzentrum oder die Stadthalle realisiert. Das Kraftwerk wurde 1975 in Betrieb genommen, 1994 stillgelegt und zurückgebaut. Ein weiterer wirtschaftlicher Schwerpunkt lag in der Möbelindustrie.