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A
lles fließt“ – „panta rhei“ – hat Pla-
ton seinem älteren Philosophen-Kolle-
gen Heraklit vielsagend in den Mund
gelegt. Das gilt in besonderem Maße
auch für die Weser. Im Lauf der Jahrtau-
sende strömt viel Wasser durch ihr Bett
zu Tal und prägt damit nachhaltig die
Geschichte Norddeutschlands und Bre-
mens – durchschnittlich 324 Kubikme-
ter sind es heute in jeder Sekunde. Ein
Höhenunterschied von 116,5 Metern
gibt der Weser den nötigen Schwung
für die 452 Kilometer von Hannoversch
Münden bis zur Nordsee. Ein Gebiet
von über 41 000 Quadratkilometern
wird so entwässert.
2 600 000 v. Chr. Natur- und Flussgeschichte
Viel Wasser in der Weser
Das erkennen schon die ersten An-
wohner lange bevor sie schriftliche
Aufzeichnungen hinterlassen. Über
das althochdeutsche „Wisera“ und das
­lateinische „Visurgia“ – wie es ­Chronist
Tacitus verwendet – lässt sich der
Name Weser dennoch bis
auf die indogermanische
Sprachwurzel „ueis“ zurück-
führen. Und die heißt nichts
anderes als „fließen“. Auch die
­Werra führt auf diesen Ursprung zu-
rück. Anfangs hält man Weser und Wer-
ra wohl korrekt für denselben Fluss. Erst
mit differenzierten Sprachdialekten in
Nieder- und Oberdeutschland werden
aus einem Namen zwei Flüsse.
Der Weser ist das letztlich egal
und auch in ihrem Lauf zeigt
sie sich flexibel. Ihre Geschichte,
soweit wir sie kennen, beginnt weit
vor derjenigen des modernen Men-
schen, irgendwann vor etwa 2,6 Mil-
lionen Jahren. Zu dieser Zeit folgt die
Ur-Weser noch einer grundsätzlichen
ost-westlichen Richtung weiträumig
am heutigen Bremen vorbei. Aus der
Gegend ums ­heutige Hannoversch
Mit 324 Kubikmetern
Wasser in der Sekunde
strömt die Weser in
Richtung Nordsee.
Damit entwässert sie
ein Gebiet von über
41 000 Quadratkilo-
metern.
Gebändigt durch das Weserwehr in Hastedt schlängelt sich der Fluss heute in weiten Bögen durch
Bremen. Foto: Archiv der Handelskammer