Klimaschutz auf der Baar

21 3. Bauen und Energie 3.3 Energieausweis Wann braucht man einen Energieausweis? Wenn Sie für Ihr Gebäude bereits einen Energieausweis besitzen, ist dieser zehn Jahre lang gültig. Wenn Sie an Ihrem Haus energetische Änderungen vorgenommen werden, wie z. B. die Dämmung der Außenwände, muss ein neuer Ausweis erstellt werden. Die Energieausweis-Pflicht gilt für alle Besitzer von Immobilien, die nach dem 1. Oktober 2007 eine Baugenehmigung bean- tragt haben oder nach 2007 eine energetische Maßnahme vorgenommenhaben. Sobald Sie Ihre Immobilie verkaufen oder vermieten wollen, brauchen Sie generell einen Energieausweis, es sei denn, die Immobilie steht unter Denkmalschutz. Je nach Gebäudealter und -typ ist ein Bedarfs- oder ein Ver- brauchsausweis zu erstellen. Der Bedarfsausweis ermittelt den standardisierten Energieverbrauch nach der bauphysikalischen Qualität des Gebäudes. Je nach Nutzerverhalten und Qualität der Bauausführung kann der reale Verbrauch nach oben oder unten abweichen. Beim Verbrauchsausweis wird einfach der mittlere Verbrauch der letzten drei Jahre zur Berechnung herangezogen. Er bildet eine Mischung der baulichen Aspekte und des Nutzerverhaltens ab. 3.4 Solarenergie Die Sonne ist eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle und für jedermann zugänglich. Verschiedene Techniken, die sich heute auf einem hohen technischen Standard bewegen, er- möglichen die Erzeugung von Wärme und Strom mittels Solarenergie. Der Einsatz von Solarkollektoren ist eine effektive und inzwischenweitverbreitete Methode, um Wärme zu erzeugen. Hier wird durch die Sonneneinstrahlung Wasser erwärmt, das für den Warmwasserbedarf im Haushalt genutzt wird oder auch die Heizung im Gebäude unterstützen kann. Im Sommer kann der gesamte Wärmebedarf erzeugt werden, jedoch kann eine Solaranlage nicht das ganze Jahr hindurch den gesamten Bedarf an Warmwasser abdecken. Deshalb ist es zu empfehlen, die Solaranlage mit einer anderen Heizung zu kombinieren. So kann immer bedarfsgerecht geheizt werden: Falls die Solar­ anlage nicht mehr ausreicht, kann die Heizung hinzugeschalten werden. Für eine Solaranlage kommen zwei verschiedene Kollektor­ arten in Frage: Zum einen gibt es Vakuumröhrenkollektoren, die mit vergleichbar wenig Fläche einen ziemlich hohen Ertrag einbringen, oder – die häufiger verwendete Variante – die so genannten Flachkollektoren. Diese sind beliebt, weil sie sehr robust und vor allem preiswerter sind. Die Montage erfolgt auf oder im Dach, kann aber ebenso auf einem Flachdach oder an einer Wand realisiert werden. Zu beachten ist in jedem Fall, dass die Kollektoren möglichst in Richtung Süden installiert werden oder zumindest nach Süd-Westen. Auch die Neigung muss richtig angepasst werden. Nutzen Sie auch das Zuschuss­ angebot des BAFA (Bundesamt für Außenwirtschaft) für Solaranlagen. Stromerzeugung aus Sonnenstrahlen Eine weitere Möglichkeit, die Sonne als Energielieferant zu nutzen, ist die Erzeugung von Strom mit Hilfe von Photovoltaik­ anlagen. Obwohl sich diese visuell kaum von Solarkollektoren unterscheiden lassen, folgen Sie physikalisch einem völlig an- deren Konzept. Bei diesem Prinzip wird innerhalb der Solarzelle die Strahlungsenergie der Sonne in elektrische Energie umge- wandelt. Der Besitzer nutzt den erzeugten Strom für seinen Eigenverbrauch und speist den Rest zu einem garantierten Preis in das öffentliche Netz ein. Erfahrungsgemäß sind die An- schaffungskosten einer solchen Anlage nach circa zehn Jahren amortisiert und der Besitzer profitiert dann vom reinen Gewinn. Natürlich ist der Ertrag einer Photovoltaikanlage – gleich wie bei den Solarkollektoren – abhängig von der Ausrichtung, der Dachneigung und der Einstrahlungsintensität. Info Im Rahmen der beiden Programme „zukunft haus“ und „Initiative Energieeffizienz“ informiert die Deutsche Energie- Agentur (dena) über Einsparpotentiale im Alltag und führt zahlreiche Projekte zur Verbesserung der Energieeffizienz bei Gebäuden durch. Auf der Webseite der Kampagne „zukunft haus“ finden Sie zahlreiches Informationsmaterial und Tipps zum Energiesparen, zu Energieausweis und Co.: www.zukunft-haus.info