Klimaschutz auf der Baar

24 6. Welche Unterstützung gibt es für den Bürger? 6. Welche Unterstützung gibt es für den Bürger? 6.1 Energie-Agentur Energieagenturen beraten unabhängig und kompetent und bringenLicht in den Förder-Dschungel. Das Beratungsangebot der Energieagentur Schwarzwald-Baar wird nachfolgend in Form eines Interviews mit dem Zweigstellenleiter Tobias Bacher vorgestellt. Wer die Energiewende zu Hause, im Verein oder im Unter­ nehmen voranbringen will, braucht unabhängigen und kompetenten Rat. Neben dem Stromverbrauch, der Mobilität sowie dem Konsum und der Ernährung steht die Sanierung älterer Gebäude besonders im Fokus. Die eigene Immobilie sollte genauestens begutachtet werden, bevor Fachbetriebe damit beginnen, eine passende Dämmung, neue Fenster, die richtige Heizungsanlage oder Photovoltaik zu installieren. Und die Zahl der Fördermöglichkeiten für solche Vorhaben ist groß. Die mehr als 30 regionalen Klimaschutz- und Energieagenturen in Baden-Württemberg informieren verlässlich und beraten neutral seit vielen Jahren zu diesen Themen. Im Schwarzwald- Baar-Kreis ist es die Energieagentur Schwarzwald-Baar-Kreis GbR, Niederlassung der Energieagentur Landkreis Tuttlingen gGmbH. Ihr Niederlassungsleiter Tobias Bacher erzählt aus seinem Alltag. Herr Bacher, ist es wirklich entscheidend für den Klimaschutz, in den eigenen vier Wänden mit dem Energiesparen zu beginnen? Tobias Bacher: Aus meiner Sicht – ja. In ungezählten Kellern von Privathaushalten arbeiten Jahrzehnte alte ungeregelte Heizungspumpen und Kessel. Durch ungedämmte Hausfassaden und Dächer sowie durch alte Fenster entweicht unnötig viel Wärmeenergie. All das trägt maßgeblich zum globalen CO 2 -Ausstoß und damit zum Klimawandel bei. Privathaushalte verbrauchten 2015 rund ein Viertel der Endenergie in Deutsch- land. Hier gibt es also noch jede Menge Sparpotentiale. Allein durch eine Wärmedämmung beispielsweise lässt sich je nach Gebäudezustand der Verbrauch an Heizenergie durchschnittlich um rund 50 Prozent senken. Das klingt überzeugend. Was hält manche Menschen trotzdem davon ab, energetisch zu sanieren? Tobias Bacher: Dafür gibt es mehrere Gründe. Viele Leute unterschätzen ihren persönlichen Einfluss auf den Klimawandel oder denken, eine komplette Modernisierung ist zu teuer. Sie sagen „meine Heizung hat so lange funktioniert, jetzt tut sie’s auch noch eine Weile“. Das alles ist leider etwas zu kurz gedacht. Können Sie das genauer erklären? Tobias Bacher: Der CO 2 -Ausstoß einer betagten Heizungs­ anlage kann um ein Vielfaches höher liegen als der einer neuen. Entsprechend sind die Energieverluste immens. Mit den Jahren entstehen unnötig hohe Kosten. Eine ganzheitliche Sanierung bekommt man nicht umsonst, aber es gibt ordentliche Förder- gelder und die Investition amortisiert sich nach einiger Zeit. Es ist außerdem möglich, schrittweise vorzugehen. Und bedenken Sie: Wenn die alte Heizungsanlage plötzlich versagt, dann muss ganz schnell eine neue her. Bei solchen Hau-Ruck-Verfahren bleiben eine gute Beratung und das Fördergeld leicht auf der Strecke. Wenn ich mein Gebäude nun modernisieren möchte: Warum sollte ich dann zuerst zu Ihnen kommen? Tobias Bacher: Damit Sie bei Ihrem Vorhaben den bestmöglichen Effekt erzielen, brauchen Sie vorab eine unabhängige Fach­ beratung. Die gibt es bei uns. Unser Beratungsteam ist immer auf dem neuesten Wissensstand: Wir kennen die aktuellen technischenEntwicklungen, verfolgen Gesetzesänderungen – und wir können jedem Hausbesitzer, jedem Unternehmer das passendeBundes- oder Landesförderprogramm empfehlen. Wer genau kann sich denn von Ihnen beraten lassen? Tobias Bacher: Bürgerinnen und Bürger der Region Schwarz- wald-Baar-Heuberg bekommen bei uns eine persönliche und kostenfreie Erstberatung. Dabei geht es in den allermeisten Fällen um die energetische Modernisierung ihres Gebäudes oder ihrer Wohnung. Zu unserer Kundschaft gehören aber auch Unter­ nehmen, Kommunen, kirchliche Einrichtungen und Vereine. Welche Leistungen bekommen private Ratsuchende beim ersten Kontakt? Tobias Bacher: Schwerpunkt bei Privatleuten ist die energe­ tische Sanierung des Wohnhauses oder der Wohnung. Im Erstgespräch geht es um Wärmedämmung, den Austausch der Heizungsanlage und der Fenster sowie den Einsatz erneuer­ barer Energie. Anhand des Baujahres, der Wohnfläche, des Heizenergieverbrauchs und eventuell schon durchgeführter Maß- nahmen schätzen wir den energetischen Zustand des Gebäudes ab. Wir sondieren, welche Schritte sinnvoll sind. Außerdem WELCHE UNTERSTÜTZUNG GIBT ES FÜR DEN BÜRGER?

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