Klimaschutz auf der Baar

7 1. Klimaschutzkonzept laufendenBetriebs gebäudetechnischer Anlagen, durch die Anpassung von Regelungseinstellungen und ein beständiges, EDV-gestütztes Energieverbrauchscontrolling weitere erhebliche CO 2 -Minderungspotentiale mobilisiert werden. Für die 20 schließlich in das vorliegende Konzept einbezogenen kommunalen Gebäude wurden energetische Schwachstellen und Einsparpotentiale aufzeigt und die daraus resultierenden not- wendigen Investitionen aufgelistet. Die identifizierten einzelnen Maßnahmen wurden mit groben Kostenschätzungen versehen und es erfolgte eine Priorisierung der Maßnahmen. Zur Diskussion und weiteren Arbeit am Konzept wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, in der neben Vertretern von ISUF die Kämmerei und das Bauamt der Stadt Bad Dürrheim intensiv mitarbeiteten. In diese Arbeitsgruppe flossen alle Daten und Empfehlungen aus der ersten Phase mit ein. Die Arbeitsgruppe organisierte die Empfehlungen in drei Arbeitsbereiche: • Aufbau eines Energiecontrollings für kommunale Gebäude • Umsetzung der CO 2 -Minderungspotentiale durch investive Maßnahmen • Nutzersensibilisierung und flankierende Maßnahmen. Dabei ordnete die Arbeitsgruppe dem Aufbau des Controllings wegen der erfahrungsgemäß besten Kosten-Nutzen-Relation – die höchste Priorität zu. Den zweiten Schwerpunkt bilden die weitere Entwicklung und Umsetzung der identifizierten investiven Maßnahmen in den Bereichen Gebäudephysik und Gebäudetechnik. Zahlreiche Maßnahmen wurden bereits realisiert und brachten signifikante Einsparungen, weitere sind in den nächsten Jahren vorgesehen. 1.3 Klimaschutzpakt Der Landtag von Baden-Württemberg hat am 23. Juli 2013 mit breiter Mehrheit das Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg verabschiedet. Für die Kommunen regelt das Klimaschutzgesetz, dass diese ihre Vorbildfunktion in eigener Verantwortung erfüllen und vom Land hierbei unterstützt werden. Der Klimaschutzpakt zwischen Land, Städtetag, Gemeindetag und Landkreistag be- schreibt Handlungsmöglichkeiten und Ziele für die Kommunen in Baden-Württemberg, die Aufgaben der kommunalen Landes­ verbände und die Förderung durch die Landesregierung. Die Umsetzung der Klimaschutzziele auf kommunaler Ebene ist ein zentraler Baustein für das Erreichen der ambitionierten Klima- schutzziele des Klimaschutzgesetzes. Der Klimaschutzpakt befasst sich deshalb auch mit der wichtigen Rolle der Kommunen für den Klimaschutz insgesamt. Aufgrund ihrerKompetenzen, Sachnähe und Steuerungsmöglichkeiten vor Ort sind die Kommunen unverzichtbare Partner bei der Umsetzungvon Klimaschutz- maßnahmen und Strategien. Die Städte Donaueschingen, Bad Dürrheim und Bräunlingen sind dem Klimaschutzpakt beigetreten und profitieren damit von günstigenKonditionen beim Landes­ förderprogramm Klimaschutz plus. 1.4. CO 2 -Bilanz Die Städte Donaueschingen und Bad Dürrheim haben durch die Energieagentur Schwarzwald-Baar-Kreis eine gesamthafte CO 2 -Bilanz erstellen lassen. Das Projekt wurde durch das Umweltministerium gefördert. Bis auf den Verkehrsbereich sind dabei soweit möglich reale Werte zum Energieverbrauch aus verschiedenenQuellen eingeflossen, unter anderem auch Aus- wertungen von Schornsteinfegerdaten. Im Bereich Verkehr sind die Emissionen dargestellt, die auf den Straßen im Gemeinde­ gebiet stattfinden, inklusive des überregionalen Verkehrs auf den Bundesstraßen. Etwa die Hälfte der CO 2 -Emissionen entsteht in Donaueschingen durch die Wirtschaft, jeweils etwa ein Viertel durch die Haus- halte und den Verkehr. Als Ergebnis wurden pro Einwohner und Jahr 10,84 Tonnen CO 2 ermittelt, gegenüber 8,05 Tonnen im Landesschnitt. In Bad Dürrheim verursacht der Verkehr fast die Hälfte der Emis- sionen, jeweils ein Viertel entfallen auf private Haushalte und Wirtschaft. Pro Einwohner und Jahr werden 10,7 Tonnen CO 2 ermittelt. Endenergieverbrauch in der Stadt Donaueschingen © Energieagentur Schwarzwald-Baar Personenbezogene CO 2 -Emission Bad Dürrheim. © Energieagentur Schwarzwald-Baar

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