Seite 9 - Leben, wohnen und arbeiten in Gammertingen

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Leben, wohnen und arbeiten
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Mariaberg
Das Frauenkloster Mariaberg
wurde im 13. Jahrhundert von
einer Adelsfamilie gegründet,
die auf einer nahe gelegenen
Burg wohnte. Anfangs waren
die KlosterfrauenDominikane-
rinnen, 1293wurde das Kloster
demAbt von Zwiefalten unter-
stellt und übernahm danach
die Benediktinerregel. Durch
Schenkungen und Käufewuchs
der Besitz des Klosters. Schutz-
vögte waren die jeweiligen
Inhaber der Herrschaft Gam-
mertingen. Im Laufe der Jahr-
hunderte hatte das Kloster
gute und böse Zeiten.
Eine versuchte Reformation
und Plünderung und Zerstö-
rung im 30-jährigen Krieg be-
drohten die Existenz. Seit 1682
wurde ein Neubau von Kloster
und Kirche erstellt. Baumeister
waren die beiden Vorarlberger
Michael Thumb und Franz Beer
von Bleichten. Bei der Innen-
ausstattung der Kirche waren
bekannte Barockkünstler tätig.
Das 18. Jahrhundert wurde zu
einer wirtschaftlichen und re-
ligiösen Blütezeit des Klosters.
Im September 1802 wurde das
Kloster von Württemberg sä-
kularisiert.
1847 stellte der württembergi-
sche Staat das seit zehn Jahren
leer stehende Klostergebäude
von Mariaberg zur Unterbrin-
gung einer Anstalt für geistig
Behinderte zur Verfügung.
­Initiator und erster Leiter der
Einrichtung war der Uracher
Oberamtsarzt Dr. Rösch. Im
Laufe der Zeit ­bekam die Ein-
richtung Mariaberg einen sehr
guten Ruf. Vor allem auf pä­
dagogischem Gebiet wurde
viel geleistet. Es entstand eine
mehr­klassige Schule, in Werk-
stätten und der Landwirtschaft
konnten viele Behinderte be-
schäftigt werden. Es gab auch
eine größere Pflegeabtei-
lung. Wegen des großen Be-
darfs an Heimplätzen, neuer
Therapiemethoden, ambulan-
ter Dienste, Wirtschaftsge-
bäude, Mit­arbeiterhäuser usw.
wurde seit den sechziger Jah-
ren die Einrichtung ständig
ver­größert.
Heute ist Mariaberg e. V. ein
eigener Ortsteil und das größ-
te Unternehmen in Gammer-
tingen. In dieser Einrichtung
mit ihrenAußenstellenwerden
von Beschäftigten heute mehr
als 800 Menschen betreut, in
Mariaberg selbst leben und
wohnen rund 400 Menschen.
Kloster Mariaberg
Stationen und Rundgänge
Eine historische Reise durch Gammertingen
(Stadthistorische Rundgänge)
Gammertingen ist reich an Zeugnissen vergangener Epochen.
Die Gründung unserer Siedlung an der Furt durch die Lauchert
ist wissenschaftlich nicht exakt bestimmbar. Dennoch belegen
eine Vielzahl von Ausgrabungsfunden und historischen Be-
weisen, dass schon in der Bronzezeit Menschen hier siedelten.
Auch wenn heute – zwischen moderner Architektur, freien
Plätzenundauf breiten Straßen – quirligeMenschen im„Städt-
le“ zusammentreffen, so ist das Stadtbild unserer erstmals im
Jahre 1101 in einer Urkunde des Schaffhauser Klosters Aller-
heiligen erwähnte Stadt, besonders durch zahlreiche histori-
sche Gebäude, Bauten und Gemäuer geprägt.
Erleben und entdecken Sie hautnah die Geschichte unserer
Stadt auf zwei flussläufigenRoutendurchdas historischeGam-
mertingen. Route 1 (ca. 1 km lang, braun gekennzeichnet)
startet amSpeth‘schen Stadtschloss (das heutige Rathaus) und
führt durch die historische Altstadt – dem sogenannten
­„Auser“ (Unser) – mit Resten der Stadtmauer und des Stadt-
grabens. Route 2 (ca. 3 km lang, grüngekennzeichnet) beginnt
am „Alten Bräuhaus an der Lauchert“ und führt auch zu Se-
henswürdigkeiten außerhalb des historischen Stadtkerns. Die
­Stationen 39-44 liegen außerhalb der zwei Rundgänge.
Über das Gammertinger APP können Sie sich die Routen und
Informationen auch auf Ihr Smartphone oder Tablet her­
unterladen.