Göppingen - die Hohenstaufenstadt Bürgerinformationsbroschüre

15 Während des Drei- ßigjährigen Krieges teilt Göppingen das Schicksal vieler Städte und gerät in österreichische, später in schwedische Hände. 1648 endet dieser Krieg. Der Friedens- schluss wird landauf, landab am 11. August 1650 mit einem Lob- und Dankfest gefeiert – eine Tradition, die sich als Göppinger Maientag bis in die heutige Zeit fortgesetzt hat. Fiel 1425 die staufische Stadtanlage dem ers- tenStadtbrandzumOpfer,legteeinverheerender Brand am 25. August 1782 die Stadt erneut in Schutt und Asche. Herzog Karl Eugen von Württemberg, der noch in der Brandnacht von seinemHohenheimer Schloss nach Göppingen kam, befahl den unverzüglichenWiederaufbau der Stadt. Der von ihm angeordnete klassizis- tische schachbrettartige Grundriss prägt bis heute die Göppinger Innenstadt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ent- wickelt sich Göppingen zu einer der führenden Industriestädte im Königreich Württemberg. Textil-, Metall- und Maschinenbauindustrie be- stimmen die wirtschaftliche Entwicklung, die durch den Bau der Eisenbahn 1847 weiteren Schub erhält. In jener Zeit gegründete Firmen wie Märk- lin oder Schuler genießen bis in unsere Gegenwart Weltruf. Spuren der Vergangenheit finden sich heute in den historischen Bauwerken, die den zweiten Stadtbrand überstanden haben: das Adelberger Kornhaus, 1514 entstanden und heute Domizil der Stadtbibliothek, das 1536 errichtete Liebenstein‘sche Schlösschen mit dem Stadtmuseum „Storchen“, das bereits erwähnte Renaissanceschloss mit seiner beeindruckenden Rebenstiege, die 1618/19 nach Plänen von Heinrich Schickhardt errichtete Stadtkircheundder „AlteKasten“mit Stadtarchiv, Schönhengster Archiv und Heimatstube der Banater Schwaben. Außerhalb des eigentlichen Stadtkerns zeugen die staufische Burgruine auf dem Hohenstaufen, die spätromanische Stifts- kirche Faurndau, die spätgotische Ober- hofenkirche oder die ehemalige Badherberge (heute Naturkundliches Museum) in Jeben- hausen sowie das von dem bereits genannten und mit einer europäischen Kulturstraße ge- ehrten Baumeister Heinrich Schickhardt um- gebaute Christophsbad von der gelungenen Verknüpfung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, von Tradition und Moderne. Stadtbrand 1782 Schloss, Ansicht um 1870 Naturkundemusem: Fossilien der Schwäbischen Alb Städtisches Museum im Storchen Oberhofenkirche

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