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4. Energieeffizientes Planen und Bauen
4.1 Renovieren, Modernisieren,
­Sanieren?
Je knapper der Bestand an Bauland wird
und je weniger sich Chancen für Neubau-
ten bieten, desto mehr gewinnen beste-
hende Gebäude an Bedeutung. Bereits
über die Hälfte aller Baumaßnahmen be-
treffen heute den Altbaubereich. Wenn
die Grundsubstanz noch intakt ist, lassen
sich oft mit kleinen Renovierungsarbeiten
beachtliche Erfolge erzielen. Zudem lockt
viele Bauherren die besondere Atmosphä-
re von Altbauten.
(Quelle: Stadtbauamt Landau in der Pfalz)
Renovierung
Oft bleibt es aber nicht bei vergleichswei-
se harmlosen Renovierungsarbeiten wie
einem neuen Farbanstrich oder neuen Ta-
peten. Wird eine regelrechte Instandset-
zung fällig, so ist der Aufwand an Kosten
und Zeit schon erheblicher.
Modernisierung
Meist ist die Instandsetzung gleichzeitig
mit einer Modernisierung des Gebäudes
verbunden. Typische Modernisierungs-
maßnahmen sind die Erneuerung von
Fenstern und Türen, eine neue Sanitär-,
Elektro- oder Heizinstallation sowie eine
Verbesserung des Wärmeschutzes.
Sanierung
Die schwierigste Stufe baulicher Maßnah-
men an Altbauten ist die Sanierung. Sie
wird erforderlich, wenn ein Gebäude be-
reits erhebliche Schäden durch Alterungs-
und Witterungseinflüsse aufweist. Feuch-
te, windschiefe oder rissige Mauern, stark
durchhängende Decken, mürbe Funda-
mente oder zerstörte Holzkonstruktionen
gehören zu den häufigsten Schadensbil-
dern. Neben den ausführenden Fachfir-
men müssen in aller Regel Sachverständi-
ge oder ein Architekt hinzugezogen wer-
den. Dies gilt um so mehr, wenn denkmal-
schützerische Belange eine Rolle spielen.
Dann muss die Sanierung in enger Zusam-
menarbeit mit der Denkmalschutzbehörde
durchgeführt werden.
(Quelle: Stadtbauamt Landau in der Pfalz)
Feuchtigkeit –
der größte Feind des Mauerwerks
Eine häufige Ursache dafür, dass Häuser
einer Sanierung bedürfen, sind feuchte
Mauern. Aus diesen Gründen sollten
feuchte Mauern so schnell wie möglich
trocken gelegt werden. Dafür gibt es meh-
rereMöglichkeiten: Bei einer Ausgrabung
wird das Erdreich rund um die Hausmauer
abgetragen, umeine Isolierung anbringen
zu können. Dieses Verfahren ist relativ
aufwendig und eignet sich am besten für
freistehende Häuser. Eine sehr häufig an-
gewendete Technik, um Feuchtigkeits-
schäden zu beheben, ist die Injektion in
vorgebohrte Löcher im Mauerwerk. Das
Injektionsmittel verdichtet die Poren im
Mauerwerk und sorgt dafür, dass kein
Wasser mehr eindringen kann. Diese Me-
thode ist sehr effektiv und überzeugt
durch ihr Preis-Leistungsverhältnis, jedoch
sollten Sie unbedingt auf eine professio-
nelle Anwendung achten.
Asbest
Viele Altbauten sind noch mit Asbest be-
lastet. Die Verwendung dieses Materials
ist aufgrund der hohenGesundheitsrisiken
seit 1993 verboten. So genannte „Altlas-
ten“ dürfen allerdings nur von Unterneh-
men, die eine behördliche Erlaubnis ha-
ben, entfernt werden. Zuvor wird ein
Gutachten erstellt, welches das Vorhaben
rechtlich absichert. Wird dabei eine „au-
ßergewöhnliche Belastung“ festgestellt,
können die Kosten für die Asbestsanie-
rung an einem selbstgenützten Gebäude
von der Steuer abgesetzt werden.
Zur Sicherstellung einer ordnungsgemä-
ßen Entsorgung der asbesthaltigen Rest-
stoffe ist vor der Abbruch- oder Sanie-
rungsmaßnahme die örtlich zuständige
Abfallbehörde einzuschalten.
Info
Auskünfte in Fragen des Arbeits- und
Immissionsschutzes und zur Asbest­
entsorgung erteilt die Struktur- und
Genehmigungsdirektion Süd, Regional-
stelle Gewerbeaufsicht, in 67433 Neu-
stadt an der Weinstraße, Karl-Helffe-
rich-Straße 2, Tel. 06321/99 - 0.
Energetische Sanierung
(Quelle: mediaprint infoverlag gmbh)
In der heutigen Zeit spielt es eine große
Rolle, einWohnhaus so zu renovieren, dass
es mit möglichst geringem Energieauf-
wand betrieben werden kann. Sogar per
Gesetz – nämlich durch die Energieeinspar-