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Neumarkt engagiert sich seit 2006 im
Bündnis für Familien. Es handelt
sich dabei um eine bundesweite
Initiative, die Projekte vor Ort
unterstützt. Ein thematischer
Schwerpunkt ist die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf. Wie Familien
in Neumarkt entlastet werden und
welche Projekt dafür ins Leben geru-
fen wurden, dazu äußert sich die Projektleiterin des
Bündnis für Familie, Anita Dengel, im Interview.
Das Bündnis für Familien versteht sich als
„Dach“ für regionale Initiativen und setzt
daher auf die Vernetzung von Akteuren,
Angeboten und Initiativen innerhalb von
Projekten. Welche sind das?
Anita Dengel:
Das erste Projekt war der Famili-
enführer, in dem alle Angebote und Einrichtungen
für Familien zusammengefasst sind. Dies sind zum
Beispiel die Möglichkeiten der Kleinstkinderbetreuung, die
Kindergärten und -horte. Zusätzlich wird über die Schulen, die
Jugendarbeit und die Kultur- und Freizeitangebote informiert.
Darüber hinaus sind Beratungsangebote für alle Alterstufen
und Lebensbereiche vorhanden, wozu auch Einrichtungen für
Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträch-
tigungen gehören. Weitere Projekte sind unter anderem die
Familienkarte, die Teilzeitausbildung für junge Mütter sowie das
Familienforum.
Wie können sich Unternehmen in die Projekte einbringen?
Anita Dengel:
Ein Projekt, bei dem die Vernetzung gerade zu den
Unternehmen wichtig ist, ist die Teilzeitausbildung für junge
Mütter. Bei Interesse an einer solchen Ausbildung melden sich
die jungen Frauen bei mir im Bürgerhaus an. Damit wir besser
feststellen können, ob sich die Mütter auch für eine Ausbildung
eignen, bieten wir im Vorfeld Seminare an, die sie in ihrem alltäg-
lichen Leben stärken. Die Anfrage für die Teilzeitausbildung, die
etwa 25 bis 30 Stunden pro Woche umfasst, wird immer größer.
Wir suchen Firmen, die bereit sind, neue Wege zu gehen
und sich so die Fachkräfte von morgen sichern. Koope-
rationspartner sind bereits das Kaufhaus Hackner,
das Unternehmen Max Bögl, expert TeVi, die
Lammsbräu, Europoles und die Fahrschule Diez.
Wie kommen Sie als Projektleiterin auf
diese Projekte und woher wissen Sie, welche
Bedürfnisse die Familien in Neumarkt haben?
Anita Dengel:
Um Ideen zu sammeln und die Familien
selber zu fragen, was sie sich wünschen, veranstalten
wir einmal im Jahr das Familienforum. Hier treffen sich die
Familien mit den Sozial- und Bildungsträgern und Stadträten,
um gemeinsam Ideen für eine familienfreundliche Stadt zu
sammeln. Aus dem Familienforum ist beispielsweise auch der
Familienführer entstanden. Die Familien äußern viele Wünsche,
wie zum Beispiel bezahlbare Wohnungen, bessere Busverbin-
dungen oder Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder. Mit den
Netzwerkpartnern wird dann überlegt, wie die Wünsche um-
gesetzt werden können
Unterstützung für Familien in Neumarkt
Interview
mit Anita Dengel,
Projektleiterin Bündnis
für Familien und Vor-
sitzende des Storchen-
nest e.V.