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Wie sieht es denn derzeit mit den Betreuungsmöglichkeiten für
Kinder in Neumarkt aus?
Anita Dengel:
Da hat sich einiges getan. Wir haben 16 Kinder-
gärten, drei Horte und fünf neue Kinderkrippen sind hinzuge-
kommen. Eltern haben die freie Wahl, in welche Einrichtung
sie ihr Kind geben. Die Kindergärten bieten überwiegend eine
ganztägige Betreuung an. Ein Beispiel für flexible Betreuung ist
die Kleinkinderbetreuung Storchennest e.V. im Bürgerhaus, die
ich seit zwei Jahren als Vorsitzende des Vereins und als ausge-
bildete Erzieherin leite. Hier können Eltern ihre Kinder montags
von 8.00 bis 13.00 Uhr für maximal fünf Stunden von erfahrenen
Tagesmüttern betreuen lassen. Das ist eine sehr große Entlas-
tung, wenn zum Beispiel Behördengänge, Arzt- oder Friseur-
besuche anstehen.
Und wo bringe ich meine Kinder in den Ferien unter?
Anita Dengel:
Im August wird vier Wochen lang eine Ferien-
betreuung angeboten, die Familien jeweils zwei Wochen in
Anspruch nehmen können. Dieses Angebot wird finanziell von
der Stadt unterstützt und einige Firmen sind miteingestiegen,
wie zum Beispiel Europoles und Dehn und Söhne. Auch das Ju-
gendbüro bietet mit den Ferienspielen und weiteren Angeboten
Betreuungsmöglichkeiten.
Wie sind sie eigentlich persönlich zu ihrer Aufgabe gekommen?
Anita Dengel:
Ich bin ausgebildete Erzieherin und mir war es
wichtig mit meinen drei Kindern zu Hause zu bleiben. Nachdem
die Kinder nicht mehr meine ganze Zeit beanspruchten, suchte
ich nach Möglichkeiten, wieder in den Beruf einzusteigen. Als das
Storchennest vor rund zehn Jahren eine Erzieherin auf Honorar-
basis gesucht hat, habe ich mich sofort angesprochen gefühlt.
Im Bürgerhaus arbeite ich seit 2005 aktiv mit. Ermöglicht hat
mir diese Tätigkeit zunächst ein EU-Förderprogramm. Seitdem
entwickle ich Projekte für Familien auf Honorarbasis, wobei ich
auch sehr viel ehrenamtliches Engagement mit einbringe.
Welche Projekte sind Ihnen am wichtigsten und worauf sind Sie
besonders stolz?
Anita Dengel:
Mir liegen alle Projekte am Herzen, weil ich etwas
für die Familien bewegen kann. Ich freue mich über jeden
Menschen, dem ich mit meiner Arbeit helfen kann und bekom-
me auch sehr viel zurück. Ich werde tatkräftig von Herrn Mützel
und allen anderen Mitarbeitern des Bürgerhauses sowie von
der Bürgermeisterin Frau Dorner unterstützt. Da die Fördergel-
der begrenzt sind, bin ich sehr froh darüber, dass die Stadt bei
einigen Projekten die volle Finanzierung übernommen hat.
Wie können aus Ihrer Sicht Familien zukünftig in Neumarkt
unterstützt werden?
Anita Dengel:
Ich wünsche mir, dass sich noch mehr Partner
aus der Wirtschaft an den Projekten beteiligen und sich ihrer
sozialen Verantwortung bewusst werden. Denn alles, was sie
heute für die Familien tun, tun sie für die Kunden von morgen.
Bezahlbare Wohnungen, eine Innenstadt in der gespielt werden
kann, Cafés, in denen Kinder erwünscht sind – das stelle ich
mir unter einer familiengerechten Innenstadt vor. Und natürlich
hätte ich gerne noch mehr Zeit für die Umsetzung der Projekte
und die Beratung der Familien.
Beste Bedingungen für die Jugend
Gerade Jugendliche stellen ganz eigene Ansprüche an „ihre“
Stadt. Sie wollen rausgehen, Partys feiern, sich mit Freunden
treffen und von den Freizeitmöglichkeiten vor Ort profitieren.
Ein wichtiger Bereich ist auch der Vereinssport. Zu den festen
Jugendeinrichtungen der Stadt gehört das Jugendbüro, das G6
und das Gesindehaus mit den Gruppenräumen in Woffenbach.
Dank dieser Institutionen ist es in Neumarkt alles andere als
langweilig.
Das Jugendbüro
Unter dem Motto „Wir sind immer für euch da“ steht das Jugend-
büro Neumarkts ganz im Zeichen der Jugend. Als Ansprech-
partner für alle Belange junger Menschen unterstützt die Ein-
richtung verschiedene Initiativen und regt junge Leute dazu an,
sich zu engagieren. So bekommen sie einerseits das Gefühl
vermittelt, selbst etwas bewegen zu können und können
andererseits mit ihren Fragen auf das Team des Jugendbüros
zukommen. Zu den vertrauensvollen Gesprächen sind auch die
Eltern herzlich eingeladen. Gerade in der Pubertät kommt es
ja bekanntlich öfter zum ein oder anderen heißen Konflikt, bei
denen ein neutraler Vermittler manchmal Wunder wirken kann.
Außerdem bringen bunte Kooperationsveranstaltungen frischen
Wind ins Schul- und Vereinsleben, wie zum Beispiel die schul-
übergreifenden Theatertage, die „Nacht des Sports“ mit der
Kampfsportgemeinschaft ASV und dem KJR, der Rockgottes-
dienst mit der Katholischen und Evangelischen Jugend sowie
Aktionen am Klettermast mit dem DAV Neumarkt.
Aber auch in den Ferien herrscht dank der „Erlebniswochen“
im August und September volles Programm. Die Ferienspiele
zum Thema „Indianer“ sind hier schon zur Tradition geworden.
So wie Hannes im Janosch-Buch mit dem Titel „Du bist ein
Indianer, Hannes“ sollen auch die Kinder den „Indianer in sich“
entdecken und genauso mutig wie der Protagonist werden.
Im Indianerdorf lernen sie zwei Wochen alles, was zum Leben
eines Prärie-Indianers dazugehört: Kleidung selbst machen,
fremde Sitten und Gebräuche kennenlernen, trommeln und um
das Lagerfeuer tanzen – eben Abenteuer pur.
Öffnungszeiten
Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag: 9.00–12.00 Uhr
Kontakt
Jugendbüro Stadt Neumarkt
Grünbaumwirtsgasse 15
92318 Neumarkt
E-Mail: