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1615 brannte die Stadt vollständig nieder und wurde nach dem Plan des
württembergischen Baumeisters Heinrich Schickhardt – die Herrschaft
war 1604 – 1664 an den Herzog von Württemberg verpfändet – wieder
aufgebaut. Die Häuser stehen nach schwäbischer Art mit der Giebelfront
an der Straße.
Von den beiden Stadttoren steht noch das obere (Schwaben-)Tor, das
Namen und Wappen des Bischofs von Rohan trägt und 1782 im Zuge
der Stadterweiterung um 50 m hinausgerückt wurde. Zum 01.07.1974
erfolgte im Zusammenhang mit der Gemeindereform die freiwillige Ein-
gliederung der früheren „Kirchspielsgemeinden“ Ibach, Lierbach, Maisach
und Ramsbach in die Stadt Oppenau.
Die Geschichte von Oppenau
Handwerkerbrunnen beim Haus Katsch
Oppenau, das urkundlich erstmals 1070 erwähnt wurde, ist aus zwei
Siedlungen entstanden. Die Urzelle lag im Gebiet des heutigen Gasthau-
ses „Linde“ und des Friedhofshügels, wo sich im 12. und 13. Jahrhundert
im offenen Talbecken der Rench um die Kapelle und Gerichtsstätte
die dörfliche Siedlung Noppenouwe gebildet hatte. Um 1300 gründete
das Kloster Allerheiligen die Stadt und Burg Friedberg. Diese städtische
Siedlung, das heutige Oberstädtchen, übernahm aber bald auch den
Talnamen „Oppenau“.
Die wirtschaftliche Ursache der Stadtgründung war der Straßenverkehr über
den Kniebispass; denn unmittelbar hinter der Stadt beginnt die Oppenauer
Steige, welche die kürzeste Verbindung zwischen Straßburg und Stuttgart ist.
In Oppenau musste Vorspann genommen werden. Es entstanden mehrere
Herbergen und Gastwirtschaften, Handelsleute ließen sich nieder.