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LED auf der Überholspur
Seit dem Abschied von der Glühbirne können sich viele
Verbraucher nicht so recht mit den Energiesparlampen an-
freunden. LED-Lampen richtig gekauft sind wegen der län-
geren Lebensdauer bereits heute nicht teurer als Energie-
sparlampen. Und leuchten sofort schadstofffrei.
Eine LED ist eine Diode aus Halbleitermaterial, die Licht
abgibt, wenn elektrischer Strom durch sie hindurch fließt.
Diese Technologie der Lichterzeugung unterscheidet sich
grundlegend von der Technologie herkömmlicher Glühbir-
nen (Glühemission) oder Leuchtstofflampen (Gasentla-
dung). Die LED-Technologie stammt aus den späten 1960er
Jahren und diente ursprünglich als „Anzeigelämpchen“ zum
Beispiel bei Geräten der Unterhaltungselektronik. Seit Ende
der 90er Jahre erzielte die LED-Technologie aber beträcht-
liche Fortschritte. Künftig kann sie problemlos als Beleuch-
tung dienen.
Die Angabe von Watt auf einer Lampe sagt nichts über
das erzeugte Licht, sondern nur etwas über deren Strom-
verbrauch. Verbraucher, die ihre Glühlampen durch LED-
Leuchtmittel ersetzen wollen, müssen sich bald an neue
Einheiten gewöhnen: Künftig heißt es Lumen statt Watt.
Richtwerte für Verbraucher
25 Watt Glühbirne
220 Lumen
40 Watt Glühbirne
415 Lumen
60 Watt Glühbirne
710 Lumen
75 Watt Glühbirne
935 Lumen
100 Watt Glühbirne
1.340 Lumen
LED-Lampen gehören nicht in den Hausmüll, sondern sind
Elektronikschrott. Viele der darin befindlichen Stoffe können
so wiederverwertet werden.
Ammenmärchen
Zum Thema Beleuchtung kursieren – vom Laien bis zum
Elektrofachmann – einige weitverbreitete Vorstellungen, die
in Bezug auf die moderne Beleuchtungstechnik grundfalsch
sind. Die Aussagen beziehen sich auf moderne stromspa-
rende Fluoreszenzlampen (z.B. Kompaktleuchtstofflampen
und Dreibandenlampen).
Behauptung 1:
Das Einschalten von Fluoreszenz-Lampen
(FL) braucht mehr Energie als eine Stunde Betrieb.
Falsch:
Das Einschalten verursacht keinen Mehrverbrauch
an Energie, Abschalten bringt immer eine Energieeinspa-
rung. In der kurzen Zündzeit von rund einer Sekunde wür-
de ein derartiger Energieverbrauch – wie oben behauptet
– zum Beispiel bei einer 36-Watt-Lampe eine Leistung von
130.000 Watt verursachen; das würde sofort die Hauptsi-
cherung eines ganzen Gebäudes zum Schmelzen bringen.
Behauptung 2:
Häufiges Schalten von FL-Lampen verkürzt
die Lebensdauer massiv.
Falsch:
Bei qualitativ guten Lampen (mit elektronischem
Vorschaltgerät und Warmstart) liegt die Lebensdauer bei
12.000 Stunden, wenn die Lampe im Dauertest jeweils nach
15 Minuten für fünf Minuten aus- und dann wieder für 15 Mi-
nuten eingeschaltet wird. Im normalen Büroalltag bedeutet
dies zum Beispiel neun Jahre Lebensdauer, wenn täglich 16
mal das Licht an- und abgeschaltet wird.
Behauptung 3:
Fluoreszenzlicht flimmert.
Falsch:
Moderne Leuchten sind mit elektronischen Vor-
schaltgeräten ausgerüstet. Diese bringen die Röhre mit einer
Frequenz von 40.000 Hertz zum Leuchten. Das menschliche
Auge nimmt Schwingungen nur bis 60 Hertz wahr.
Alte Röhren oder auch Fernsehgeräte werden lediglich mit
50 Hertz betrieben; das liegt unter der Empfindlichkeits-
schwelle des menschlichen Auges, deshalb nehmen wir
Flimmern wahr.
Beleuchtung