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Auf acht Rollen den Frühling rocken

Sexy, spaßig, superschnell – in den 90er-Jahren gehörten sie zum Frühling wie Maiglöckchen und Muttertag: Die Inlineskates! In den letzten Jahren sind sie aber in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht! Denn Inlineskaten bringt Spaß und einen tollen Body.

Das Abo im Fitnessstudio hat Katrin Heinemann gekündigt. Bauch-Beine-Po-Kurs im stickigen Fitnessstudio, obwohl draußen schönstes Frühlingswetter lockt? No way! Die stickige Bude hat sie hinter sich gelassen und die Inlineskates aus dem Abstellraum geholt. Jetzt dreht sie draußen ihre Runden! „Um Bauch, Beine und Po zu trainieren, gibt es keine bessere Sportart als das Skaten. Schon nach ein paar Wochen Training bemerken Sie den Unterschied beim Anziehen Ihrer Hose“, bestätigt Volker Nagel. Und der 58-Jährige muss es wissen, denn er ist Dozent am Fachbereich Bewegungswissenschaft der Uni Hamburg und einer der führenden Inlineskating-Experten Deutschlands.
„Inlineskaten ist eine tolle Kombination aus konditionellen und koordinativen Aspekten und damit eine absolut ganzheitliche Sportart“, erklärt er. „Es hat eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und fördert den Gleichgewichtssinn.“ Kurz: Inlineskaten ist supergesund! Und tut nicht nur dem Körper gut – auch unsere Seele macht einen Luftsprung, wenn wir durch den Frühling skaten. Der Experte erklärt: „Wie alle Sportarten mit einer schwingenden Bewegung, hat das Inlineskaten nachweisbar eine sehr positive Auswirkung auf die Psyche – es ist eine schwingende und damit auch beschwingende Sportart.“

Volker Nagel rät Familien sogar, öfter zusammen Inlineskaten zu gehen, denn kaum eine Sportart eignet sich dafür besser. „Da es bei dieser Sportart nicht nur um Kraft und Kondition, sondern auch um Körperspannung, Gleichgewichtssinn und Technik geht, sind die unterschiedlichsten Könnensstufen leicht vereinbar“, erklärt er. Während der eine noch vorsichtig einen Skate vor den anderen setzt, können die anderen ein paar Meter im Voraus ihre Pirouetten drehen.

Grundsätzlich sollten Sie eine komplette Schutzausrüstung tragen. „Dazu gehören auf jeden Fall ein Helm, genauso wie Handgelenk-, Ellenbogen- und Knieschoner“, erklärt Experte Nagel. Neulingen kann ein Inline-Kurs den Einstieg erleichtern. Dort lernt man die grundlegenden Techniken fürs Fahren und vor allem Bremsen und Fallen. „Ich rate dringend, einen Inline-Kurs zu besuchen“, rät Volker Nagel. Einen guten Einsteiger-Kurs erkennt man an den „drei goldenen S“: Sturzschulung, Schützen und Stützen! „Zunächst sollte in einem Kurs das richtige Stürzen beigebracht werden. Außerdem muss die komplette Schutzausrüstung vorhanden sein, am besten mit Zusatzausrüstung wie Eishockeyhosen“, erklärt Volker Nagel. Zudem sollte mit Stützen, wie einem Einkaufswagen als Lernhilfe gearbeitet werden. Auch wichtig: Gerade am Anfang muss das Bremsen und Ausweichen im Mittelpunkt stehen.

Danach heißt es üben, üben, üben. Prof. Dr. Horstmann, Chefarzt für Orthopädie und Sportmedizin am Medical Park St. Hubertus Bad Wiessee, rät: „Wie bei allen Sportarten sollte der Trainingsaufbau auch beim Inlineskaten behutsam erfolgen und der Radius der gefahrenen Route nur langsam ausgeweitet werden.“ So ist man am Anfang im Notfall schnell wieder daheim. Nach und nach sind dann immer größere Touren drin.

Also auf die Rollen, fertig, los!

 

Fotos:

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Voy/bigstockphoto.com

Beitragsverfasser: active woman / mediaprint infoverlag
Datum der Veröffentlichung: 24.04.2015



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