Wohnen & Leben / Interviews

Claus Scholz – Star der VOX-Soap "Ab ins Beet" im Interview

Nach dem Winter gleichen viele Gärten eher einem grau-braunen Matschplatz, als einem grünen, blühenden und bunten Erholungsort vor der eigenen Haustüre. Schnee, Frost, Regen und Kälte haben vielen Pflanzen und dem grünen Rasen oft stark zugesetzt.
Im Frühling ist jedoch der richtige Zeitpunkt, um diesem tristen Anblick vor der Türe ein Ende zu bereiten. Claus Scholz erklärt wie’s geht....

Claus, du hast dich in den letzten Jahren während deiner Zeit bei "Ab ins Beet" eingehend mit dem Thema Gartengestaltung beschäftigt. Wie bist du dazu gekommen? Hattest du schon immer etwas für Blümchen und Gartenhäuser übrig?


Claus Scholz: Ich hab damals eher durch Zufall den damaligen Präsidenten unserer Kleingartenanlage (Willi Brisi – der mit den bunten Hemden) kennengelernt. Wir haben uns angeregt unterhalten und in diesem Gespräch hab ich ihm erzählt, dass ich gern mal ein Fleckchen Erde hätte, auf dem ich einfach mal nach Lust und Laune rumwerkeln und ausprobieren kann. Er hat mit dann die Möglichkeit gegeben, mich mal ein bisschen im Grünen auszutoben und das hat mir so gut gefallen, dass ich mir direkt mal in seiner Anlage ne Parzelle gepachtet habe.  

Wie schon erwähnt, setzt der Winter vielen Gärten heftig zu. Kannst du uns als Garten-Profi einige Tipps geben, wie deutsche Gärten frühlingsfit werden?


Claus Scholz: Erstmal ordentlich aufräumen und sauber machen. Das gilt für Wege, Gartenmöbel und Beete gleichermaßen. Wenn der Schnee weg ist, muss man gucken, welche Pflanze den Winter eventuell nicht überlebt hat. Hier gilt der Grundsatz: Was braun ist kann raus.
In Sachen Beschneiden gilt: Ja, aber nicht zu stark. Sonst erwischt man womöglich auch neue, zarte Triebe und bei den betroffenen Pflanzen ist in Sachen Wachstum unter Umständen komplett oder zumindest für dieses Jahr der Ofen aus.
Sobald der erste Sonnenschein da ist, kann man ruhig schon Narzissen, Krokusse, Tulpen oder Stiefmütterchen pflanzen.

In der Serie "Ab ins Beet" wurde ja oft mit großem Gerät angerückt. Ihr habt Gartenlauben gebaut und Terrassen gepflastert. Was war diesbezüglich deine größte Herausforderung?


Claus Scholz: Ich hatte mal ne Zeit lang einen bunten Bauwagen im Garten. Den hab ich damals billig im Internet geschossen, musste ihn aber irgendwo aus dem Sauerland selbst abholen. Da das Ding zwar Räder hatte, aber nicht mehr wirklich fahrtauglich für so ne weite Strecke war, hab ich ihn einfach auf die Ladefläche eines 7,5-Tonners geladen und bin damit ins Ruhrgebiet gefahren. Da wurde aus dem Golf-3-Fahrer auf einmal ein Schwerlast-Trucker, der höchst wertvolle Fracht mit (beinahe) Überhöhe sicher ans Ziel bringen musste. Das war schon ne steile Aktion.
Ansonsten ist natürlich jede Baustelle, ob im Garten oder sonst wo, irgendwie immer eine Herausforderung. Aber da ich ein Typ der Marke „Think big“ bin, liebe ich große Projekte, bei denen natürlich viel schiefgehen kann, die aber auch immer ein super Resultat am Ende versprechen. Ich bin ein Meister der Improvisation und finde bei Problemen eigentlich immer ne Lösung. Diese Eigenschaft hilft mir auch sehr bei meiner Tätigkeit als Eventmanager. Ein wichtiger Tipp für solche Situationen: den Geist immer frisch halten und nie zu eingleisig denken!

Sollten solche Projekte im Frühling angepackt werden? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um das Projekt „Traumgartenhaus“ zu starten?


Claus Scholz: Absolut. Der Frühling ist meiner Meinung nach der beste Zeitpunkt für solche Projekte. Da kommt die Sonne wieder häufiger raus, die Temperaturen steigen und auch die Natur beginnt in dieser Zeit intensiv zu „bauen“ – und schließlich ist Mutter Natur für uns Hobby-Gärtner das beste Vorbild. Wer sich zu Weihnachten ne neue Laube baut ist selber schuld, denn abgesehen davon, dass man bei Frost keine Betonarbeiten durchführen sollte, macht das Arbeiten im warmen Sonnenschein doch einfach mehr Spaß. Insbesondere wenn um einen herum alles aus dem Winterschlaf erwacht – da macht Malochen richtig Laune.
Wer im Frühling anfängt ist außerdem mit vielen Bauprojekten dann auch im Sommer fertig und kann zur schönsten Jahreszeit den Garten richtig genießen.

Zum Schluss vielleicht noch ein persönlicher Tipp? Was würdest du Hobbygärtnern im Allgemeinen raten? Gibt es Insider-Tipps, die bei der Gestaltung des eigenen Gartens zu beachten sind?


Claus Scholz: Wer sich wenig Arbeit machen will sollte ordentlich Bodendecker pflanzen oder Rasen sähen.
Man sollte auch ruhig mal gucken, welches „Unkraut“ so bei einem im Garten wächst. Denn viele Pflanzen, die wir als Unkraut bezeichnen können uns als Zeigerpflanzen Auskunft über die Beschaffenheit und Nährstoffzusammensatzung des Bodens geben.
Bei der Gestaltung des eigenen Gartens sollte man grundsätzlich der eigenen Kreativität freien Lauf lassen. Keine Angst vor großen oder ausgefallenen Projekten. Umfangreiche Projekte in viele kleine Schritte aufteilen und jeden als eigens Ziel sehen, dann verlieren schwierige Aufgaben ganz schnell ihren Schrecken. Ruhig mal ne „schräge“ Idee umsetzen. Oft entstehen aus solchen Projekten noch weitere tolle Sachen und man stellt fest, dass die anfänglichen Bedenken völlig unbegründet waren. Die Bewunderung oder manchmal auch der Neid von Gästen und Nachbarn ist einem in solchen Fällen sicher.
Wenn bei Ehepaaren oder Pärchen Uneinigkeit über die Gestaltung des Gartens herrscht bekommt einfach jeder seinen Bereich und kann sich dort ausleben. Wenn die Areale sich gar nicht gut vereinen lassen, kann man als „Trennwand“ auch einfach ne große Hecke pflanzen.

Vielen Dank für deine Zeit!

Beitragsverfasser: Redaktion mediaprint infoverlag
Datum der Veröffentlichung: 13.05.2014



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