Interview: Kostas Haristes (22) über den Beruf Gießereimechaniker

Kostas Haristes, 22 Jahre
Gießereimechaniker, 2. Lehrjahr, Linde

Über den Beruf


Die eigentliche Aufgabe eines Gießereimechanikers ist es, aus Gießmetall Gusswerkzeuge zu fertigen. Zu den Tätigkeiten gehört das Herstellen von Sandformen und Kernen. In die Sandformen wird das heiße Metall gegossen. Die Formen werden dann maschinell mithilfe von Formanlagen hergestellt. Die in Serie gefertigten Formteile werden zu gießfertigen Formen zusammengesetzt. Das ist so ähnlich wie bei einem Puzzle, wenn Einzelstücke zu einem Ganzen zusammengefügt werden. Eine sehr interessante Aufgabe in dem Beruf ist es, die Metallteile in Öfen zu schmelzen und die Legierungsbestandteile dazuzugeben. Das heiße Metall sieht spektakulär aus und du musst Schutzkleidung tragen. Das Gießen von Metallen ist die älteste aller bekannten Metallverarbeitungsmethoden und hat deshalb schon etwas Traditionelles. Im ersten Jahr der dreieinhalbjährigen Ausbildung machst du zuerst eine Grundausbildung, lernst, wie im Bereich Metall gefeilt und gebohrt wird. Die beiden Abteilungen, in denen du im ersten Jahr viel eingesetzt wirst, sind das Gießereiwesen und die Kernherstellung. Im zweiten Jahr beginnt die Fachausbildung und du durchläufst alle Abteilungen, wie Qualitätssicherung oder Gussnachbehandlung. Im dritten Jahr wird spezifisch auf die Prüfung gelernt und geübt und im letzten halben Jahr ist viel Prüfungsvorbereitung. Dann kommst du noch in verschiedene Abteilungen, um alles noch mal zu üben. Damit du in der Berufsschule gut mitkommst, ist ein guter qualifizierter Hauptschulabschluss oder Mittlere Reife empfehlenswert. Wichtig ist ein gutes räumliches Denken und du darfst keine Angst vor heißem Metall haben.

Mein Weg in den Beruf


Ich habe ein Praktikum im Einzelhandel gemacht, das war aber nichts für mich. Bei Linde hatte ich mich eigentlich als Industriemechaniker beworben, dann aber angeboten bekommen, ein Praktikum als Gießereimechaniker zu machen. Das hat mir sehr gut gefallen.

Meine Ziele


Nach der Ausbildung würde ich gerne einen festen Arbeitsplatz haben und mich weiterbilden. Das unterstützt die Firma. Ich kann zum Beispiel den Meister oder den Techniker machen.

Mein Plus im Privatleben


Ich kann sogar sehr gut brauchen, was ich in der Ausbildung lerne. Schon allein das Allgemeinwissen, das einem in der Schule vermittelt wird. Außerdem verbessert sich das handwerkliche Geschick und ich weiß, wie man Maschinen richtig benutzt. Ich würde sagen, dass ich mich sehr verändert habe. Am Anfang hatten wir ein Gruppenaufbauseminar, das hat mir viel dabei geholfen, im Team arbeiten zu können. Ich habe gelernt zielorientierter zu arbeiten, bin ordentlicher geworden und achte mehr auf Sicherheit.



Quelle: Schule – und was dann?, IHK Aschaffenburg, 63741080, 18. Auflage, 2013

Datum der Veröffentlichung: 30.09.2013



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