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Ummendorf II: Tourismus und Freizeit

Ummendorf liegt an der oberschwäbischen Barockstraße, einer beliebten Ferienroute, und zugleich im Gebiet der Mühlenstraße Oberschwaben.


15.04.2014

Ummendorf liegt an der oberschwäbischen Barockstraße, einer beliebten Ferienroute, und zugleich im Gebiet der Mühlenstraße Oberschwaben, einem Netz von Rad- und Wanderwegen, das die historischen Mühlen der Region miteinander verbindet. Touristen, die in Oberschwaben unterwegs sind, machen in Ummendorf gern Halt. Der Ort hat einige interessante Sehenswürdigkeiten zu bieten. St. Johannes Evangelist, deren Turm weithin sichtbar ist, zählt zu den imposantesten Dorfkirchen im Ländle. Das Innere des ursprünglich barocken Gotteshauses wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts bei einem Brand fast vollständig zerstört und danach  im klassizistischen Stil neu ausgestaltet. Die vor dem Feuer geretteten kostbaren Altarbilder des Augsburger Malers Johann Georg Brauchmüller konnten beim Wiederaufbau integriert werden.

 

In der Nähe der Kirche fällt das Ummendorfer Schloss mit seinen beiden Ecktürmen auf. Der um 1560 errichtete Renaissancebau ist von einer reizvollen Gartenanlage und wehrhaften Mauern umgeben. Er kann nur im Rahmen von Ausstellungen besichtigt werden, der Garten ist aber frei zugänglich. Die Johanneskapelle ist ein Juwel der Barockarchitektur im südwestdeutschen Raum. Die Anfänge dieser Kirche gehen auf das 16. Jahrhundert zurück, um 1737 wurde sie im Auftrag von Benedikt Denzel, Abt des Klosters Ochsenhausen erweitert. Auch hier wirkte Johann Georg Brauchmüller an der Ausgestaltung mit. Im Ummendorfer Ortsteil Fischbach steht eine der wenigen noch erhaltenen Hammerschmieden Süddeutschlands. Auch St. Odilia, die kleine Pfarrkirche von Fischbach, lohnt eine Besichtigung. Im Süden von Ummendorf ist ein rund 43 Hektar großes Waldgebiet als Bannwald ausgewiesen. Hier wird der Natur freien Lauf gelassen. Mit der Zeit soll so eine neue Wildnis entstehen. Der ein Kilometer lange Wanderweg, der durch das Gebiet führt, darf nicht verlassen werden.

 

Ganz im Norden von Ummendorf und schon auf Biberacher Gebiet liegt das Jordanbad, eine Wohlfühloase für die ganze Familie, die – angefangen von Wellnessbehandlungen über Gymnastik-Übungen bis hin zu ambulanten Badekuren – alles bietet, was Körper und Seele fit hält. Der Gesundheitspark verfügt über ein Thermal-, ein Sole- und ein Familienbad sowie über ein Saunaland. Außerdem sind ihm ein Vier-Sterne-Hotel und eine Senioren-Wohnanlage angeschlossen.
Das Jordanbad ist ein geschichtsträchtiger Ort. Historischen Berichten können wir entnehmen, dass seine Heilquellen schon im Mittelalter zu therapeutischen Zwecken genutzt wurden und das Heilig-Geist-Spital von Biberach hier ein Bad betrieb. 1888 übernahmen die Franziskanerinnen von Reute die Anlage und eröffneten hier 1889 die erste ärztlich geleitete Kneipp’sche Kuranstalt. 1982 wurde auf dem Gelände in fast 1.000 Meter Tiefe Thermalwasser gefunden und das Jordanbad als Kneippkurort anerkannt. Nach einer umfassenden, sich über 15 Monate hinziehenden Modernisierung zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde es 2003 neu eröffnet. Bis heute wird es von Franziskanerinnen geleitet.
Nicht nur das Jordanbad ist eng mit dem Namen Sebastian Kneipp verbunden. In Ummendorf erinnert ein Denkmal an den berühmten Hydrotherapeuten und seine Aufenthalte im Ort. Es wurde 1899 auf Initiative seines Freundes Prälat Dr. Hofele auf der Prälatenhöhe errichtet und ist heute ein beliebtes Ausflugziel, das einen weiten Blick über das Land gewährt.

Spätzle, Maultauschen & Co.
Wer in Oberschwaben unterwegs ist, sollte unbedingt die kulinarischen Spezialitäten der Region probieren. In Ummendorfs Gasthäusern wird noch nach traditionellen Rezepten der schwäbischen Küche gekocht. Spätzle, Maultauschen und Knöpfle sind hausgemacht und werden in allen möglichen Variationen als Beilage oder Hauptgericht serviert. Ob Kässpätzle, ob Schupfnudeln mit Sauerkraut oder eine kräftige Gaisburger Marsch mit Ochsenfleisch: Bei der Zubereitung der Gerichte werden nur frische Zutaten verwendet.

 

Bildquelle: Wikipedia, Urheber: Sebastian Wallroth

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