Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

III. Haustechnik 43 Gas- oder Ölheizkessel Mit Gas oder Öl zu heizen, ist immer noch weit verbreitet. Die Nutzung von Brennwerttechnik ist für beide Energieträger der Standard und schon seit den 1990er Jahren auf dem Markt. Daher wird im Rahmen dieser Broschüre nicht näher darauf eingegangen. Neu eingebaute Gas- und Ölheizungen müssen nach der europäischen Ökodesign-Richtlinie Brennwertgeräte sein (bis auf Ausnahmen). Neue Ölheizungen dürfen ab 2026 nur in Kombination mit Erneuerbaren Energien (als Hybrid- heizung) eingebaut werden. Es gibt hierzu eine Ausnahme- und Härtefallregelung. Wenn der Austausch einer Gas- oder Ölheizung ansteht, sollte sorgfältig geprüft werden, ob der Wechsel zu einem umweltfreundlicheren Heizsystem möglich ist. Bedenken Sie dabei, dass Sie die Entscheidung in der Regel für die nächsten 20 Jahre an das gewählte System bindet. 2. Holzheizungen Holz ist ein natürlicher, nachwachsender Brennstoff, der wegen der in Deutschland praktizierten nachhaltigen Forstwirtschaft dauerhaft verfügbar ist. Als Energieträger eignet es sich in Form von Scheit- oder Stückholz, Hackschnitzeln und Pellets. Darüber hinaus sind auch Holzkohle, Holzkohlebriketts und Sägeabfall aus naturbelassenem Holz zur Verbrennung in Haushalten zugelassen, werden aber im privaten Bereich nur noch selten verwendet. In Wohngebäuden wird Scheit- oder Stückholz meist in Einzelöfen (Kaminöfen, Kachelöfen) verbrannt, die in der Regel nicht das ganze Gebäude beheizen können (s.a. Kapitel III.1). Ausnahmen bilden Holzvergaserkessel, die einen großen Wasserspeicher erwärmen und als Zentralheizungen dienen. Diese müssen – ebenso wie die Einzelöfen – von Hand mit geeignetem Brennholz bestückt werden. Holzpelletheizungen Weil Holzpelletkessel als alleinige Zentralheizung dienen und mit moderner Steuerungstechnik vollautomatisch betrieben werden können, werden diese im Folgenden näher beschrieben. Sie sind in Skandinavien und Österreich bereits seit den 1990er Jahren etabliert, in Deutschland haben sie etwas später Fuß gefasst. Die ausgereifte Technik ermöglicht eine sehr effiziente und saubere Verbrennung. Der Einsatz von Holzpelletkesseln ist vom Einfamilienhaus bis hin zu kleinen Siedlungen (Nahwärmenetz) gleichermaßen möglich. Was sind Holzpellets? Holzpellets sind Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz (Sägemehl, Hobelspäne, Waldrestholz), die ohne Zugaben von chemischen Bindemitteln mit hohem Druck hergestellt werden. Eine europäische Norm regelt die Pelletqualität. Empfehlenswert sind zusätzliche Zertifikate wie DINplus und ENplus. Diese stellen sicher, dass beispielsweise die Holzqualität und der Schadstoffgehalt in regelmäßigen, unabhängigen Kontrollen überprüft werden. Bei Verwendung von zertifizierten Produkten in modernen Holzpelletkesseln wird der Energiegehalt der Pellets optimal genutzt; der Kessel arbeitet störungsfrei und es fällt nur wenig Asche an. Erhältlich sind Pellets in Säcken für kleinere Mengen und als lose Ware, die mit einem Tankwagen angeliefert wird. Der Energiegehalt von zwei Kilogramm Pellets entspricht ungefähr dem von einem Liter Heizöl bzw. einem Kubikmeter Erdgas. Kondensatablauf: Größere Mengen Kondenswasser sind ein Zeichen dafür, dass der Brennwert gut ausgenutzt wird. Holzpellets werden aus naturbelassenem Restholz hergestellt.

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