Leben bis zuletzt und mehr in Ahrensburg (Auflage 2)

6 Was am Ende wichtig ist Unabhängigkeit und Autonomie sind hohe Güter. Wenn mir aber diese Selbstbestimmung so wichtig ist, wie sorge ich vor für Zeiten, in denen ich sie alleine nicht mehr aufrechterhalten kann? Für Zeiten, in denen ich Hilfe und vielleicht Pflege brauche? Leben bis zuletzt und dabei mobil, selbstbestimmt, unabhängig, wach und klar sein – das sind Wünsche, die wohl alle Menschen gerne für sich erfüllt sähen. Das Altwerden und das Sterben werden aber verdrängt. Das kommt zu allerletzt, hat scheinbar noch nichts mit dem eigenen Leben zu tun. Und dennoch werden wir alle irgendwann damit konfrontiert, unabhängig davon, wie bewusst, wie abwechslungsreich, weltoffen und gesund wir leben. Jede und jeder von uns wird eine mehr oder weniger lange Zeit der Hinfälligkeit und Pflegebedürftigkeit erleben. Für alle steht am Ende der Tod. Alle eint diese selbe Unsicherheit: Wann trifft es mich und wie? Wir Menschen sind es nicht gewohnt, keinen Einfluss nehmen zu können. Die Ungewissheit bereitet Angst. Und niemand fühlt sich gerne machtlos und ausgeliefert. Also was tun? Leben bis zuletzt, selbstbestimmt und möglichst unabhängig – das kann nur heißen, jetzt schon vorzusorgen. Früh anzufangen zu planen, wie und wo ich leben will, wer einmal für mich sorgt, wer für mich entscheidet, wenn ich es nicht mehr kann. Und auch angefangen von ganz kleinen Dingen wie „ich bin ein Freund klassischer Musik“ oder „ich liebe Jazz“ bis

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