Wegweiser Gesundheit - Gesundheitsbeirat Altenburger Land und Umgebung

Impfen – die intelligente Verteidigung gegen Infektionen © by-studio / Fotolia 7 Impfen Mittels der Impfungen soll unser Körper vor Infektionen mit ver- schiedensten Erregern geschützt werden und zwar durch die Akti- vierung der körpereigenen Abwehr. Die klassische Impfung trägt also rein vorbeugenden Charakter. Dabei wir zwischen sogenannten Lebend- und Totimpfstoffen unterschieden. Handelt es sich um einen Lebendimpfstoff, so erfolgt die Immunisierung mit lebenden, aber abgeschwächten Erregern. Bei Totimpfstoffen werden abgetötete Erreger oder sogar nur Bruchstücke von ihnen genutzt. Es stehen Impfstoffe sowohl gegen verschiedenste virale als auch bakterielle Infektionskrankheiten zur Verfügung. Durch den Kontakt mit den Erregern bzw. ihren Einzelbestandteilen wird die körpereigene Abwehr auf den Plan gerufen und sorgt für die Entstehung von immunkompetenten Lymphozyten („Gedächtniszellen“). Kommt es bei einer Erkrankung nun zum erneuten Kontakt, so sorgen diese Lymphozyten für die Aktivierung der körpereigenen Abwehr und dadurch wird die Erkrankung im Regelfall komplett verhindert oder verläuft wesentlich milder. Nach der Impfung auftretende Neben­ wirkungen, wie leicht erhöhte Temperatur, Abgeschlagenheit, Rötung oder Schwellung an der Injektionsstelle sind ein Zeichen für die Auseinandersetzung des Körpers mit dem Impfstof f und somit sogar erwünscht. Langfristige Nebenwirkungen oder sogar Erkrankungen kommen nur sehr selten vor. Leitfaden für empfohlene Impfungen in Deutschland ist der regel- mäßig überarbeitete Impfkalender der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut. Wer sich getreu dieses Kalenders impfen lässt schützt nicht nur sich selber, sondern auch sein direktes Umfeld. Ziel der Impfungen muss es sein verschiedene Infektionskrankheiten weltweit auszurotten, wie es schon bei den Pocken gelungen ist. Zwei der neuen Covid-19-Impfstoffe (Biontech, Moderna) nutzen ein neues Wirkprinzip, es handelt sich um sogenannte mRNA-Vakzine. Sie enthalten den „Bauplan“ für ein Oberflächenprotein des Corona- virus. Durch die Impfung gelangt der „Bauplan“ in den Körper und es wird kurzzeitig dieses Protein hergestellt, dadurch wird das Immun- system zur Bildung von Abwehrstoffen angeregt. Diese schützen dann den Geimpften bei späterem Kontakt mit dem Coronavirus vor einer Ansteckung. Die mRNA-Bestandteile des Impfstoffs werden von unserem Körper sehr zügig wieder abgebaut, so dass langfristige Nebenwirkungen praktisch unmöglich sind. Dr. Lutz Gebert (Apotheker)

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