Bürgerinformationsbroschüre Stadt Aulendorf

AULENDORF HEUTE hob er sich von den umliegenden Dörfern ab. 1682 erhielt er vom Kaiser das Marktrecht verliehen, ein begehrtes Privileg. Als der Marktflecken 1806 zum Königreich Württemberg kam, zählte er nicht ganz 1000 Einwohner. Unversehens aber wurde er in der Mitte des vorigen Jahrhunderts zur „Dreh- scheibe Oberschwabens“, als Eisenbahnlinien durch das Land gebaut wurden. Der Ort wurde zum wichtigen Eisenbahnknotenpunkt, ein Umstand, dem er das Flügelrad in seinem Wappen verdankt, während das schwarzgold gerautete Schildhaupt an die lange Herrschaft der Königsegger erinnert. Durch die Eisenbahn, aber auch durch Aulendorfer Unternehmer, die in den 20er Jahren größere Betriebe aufbauten, wurde aus dem einstigen Dorf das heutige Landstädtchen. Nach dem zweiten Weltkrieg mussten einige Betriebe ihre Produktion einstellen, so die Strickwarenfabrik Nußbaumer, das Trak- torenwerk Lanz und die Allgäuer Holzindustrie. Auch die Zahl der Bahn- und Postbediensteten ging stetig zurück. Der Strukturwandel führte zum Aufbau des Kurbereichs. Aulendorf heute Wer heute nach Aulendorf zieht oder sich als Gast aufhält, ist erstaunt über das große Dienstleistungsangebot der Kleinstadt mit rund 10.000 Einwohnern. Heute ist der Reha- und Tourismusbereich zusammen mit dem Reisemobilhersteller Carthago und dem Land- wirtschaftlichem Zentrum Baden-Württemberg, dem staatl. Tierärztlichen Untersuchungsamt der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt. Durch die Gesundheitsre- form musste auch dieser Bereich den heutigen Markt­ erfordernissen angepasst werden. In seiner Tradition hatte Aulendorf immer Superla- tive: Der Ort hatte über Jahrhunderte eine imposante Schlossanlage, erhielt Ende des 19. Jahrhunderts einen Bahnhof und Gleisanlagen wie für eine Großstadt, baute im letzten Jahrhundert Klinikgebäude und Gesundheitseinrichtungen, die stadtbildprägend sind. Gerade diese brachten Aulendorf in seiner Infrastruktur überdurchschnittlich voran, von denen die Einwohner gerne profitieren. Die in den 90er Jahren eingeleitete Stadtsanierung führte zu einer spürbaren Verbesserung des Zentrums. Das Schloss ist wieder Zentrum der Stadt. Neben der Erhaltung denkmalgeschützter Bausubstanz wurden moderne Akzente im Stadtbild gesetzt. Die Innenstadt ist belebt durch viele attraktive Einzelhan- delsgeschäfte, Dienstleister, Gaststätten, Bistros und Cafés. Einladend zum Radfahren und Wandern sind auch die Ausflugslokale und Landgasthöfe in der näheren Umgebung. Wichtig für Aulendorf sind auch die staatlichen Institute, wie das Landwirt- schaftliche Zentrum Baden-Württemberg mit den Bereichen Viehhaltung und Grünlandwirtschaft sowie der Wildforschungsstelle und das Tierärztliche Unter- suchungsamt mit Diagnostikzentrum. Die Wohngebiete sind dank der topographischen Lage oft mit malerischem Ausblick ins Schussental zum Teil mit Panoramablick bis zu den Alpen. Der Wohnwert ist hoch. Insgesamt gibt es 11 Kindergärten, alle Schularten vor Ort (darunter 3 Gymnasien, Berufschule), Sport- und Freizeitanlagen, 90 Ver- eine, verkehrsgünstige Lage zur B 30 und B 32 sowie die Bahnanbindung mit IC-Haltepunkt und der Bodensee-Oberschwaben-Bahn mit Flughafenanbin- dung Friedrichshafen. Dank der Vereinsvielfalt ist der jährliche Veranstal- tungskalender mit einem großen Angebot an kultu- rellen Darbietungen gefüllt. Die Aulendorfer Fasnet, das Schloss- und Kinderfest und der Adventsmarkt haben regionale Bedeutung. Ergänzt wird das Angebot durch Veranstaltungen der Kliniken und der Volkshoch- schule Oberschwaben. Auch das religiöse Leben hat in Aulendorf Tradition. Neben der katholischen und evangelischen Kirchenge- meinde gibt es das Schönstattzentrum, die Dobelmühle und den Verein Dornbusch. n Schwaben-Therme © Schwaben-Therme 5

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